Alchemyst - Nekromanteion

Review

Schon seit einiger Zeit dreht „Nekromanteion „, das erste vollwertige Album von ALCHEMYST, in aller Regelmäßigkeit seine Runden in meiner heimischen Anlage. Nicht umsonst! „Nekromanteion“ ist vielleicht einer der Geheimtipps aus dem Jahre 2012!

Der angeschwärzte Okkult Death Metal der Thüringer bietet nicht unbedingt das, was gemeinhin unter „leicht verdaulich“ verstanden wird. Unzugänglich ist er deshalb aber noch lange nicht. ALCHEMYST wirken bisweilen chaotisch, behalten dadurch aber ihre Unvorhersehbarkeit bei, überraschen mit verworrenen Ideen und beeindrucken mit absolut leidenschaftlicher Hingabe. Immer wieder schrauben sich die enthaltenen Stücke zur Ekstase empor. Die unterschwelligen Melodien finden ebenso wie die verschrobenen Riffs ihren Platz im Gesamtbild. Gleiches gilt für immer wiederkehrende Tempo-Wechsel – die von frenetischem Gehämmer bis hin zu schleppenden, doomigen Passagen reichenden Abstufungen zeigen ALCHEMYST äußerst variabel. Über mangelnde Abwechslung braucht sich aber sowieso niemand Gedanken machen. „Nekromanteion“ besitzt ordentlich Würze und kann sich sowohl aggressiv als auch getragen, gar beschwörend präsentieren. Als besondere Note erweisen sich im Übrigen die dezent eingewobenen Orgeln, die Drakh (KATHARSIS) eingespielt hat. Vergleiche zu anderen Bands zu ziehen, ist so mühsam wie schwer und eigentlich auch gar nicht nötig. Denn mit welcher Intensität einen die Thüringer wahlweise völlig in ihren Bann ziehen („Rites Of The Holy Hill“ z.B.) oder mit unbändiger Kraft komplett zermalmen (z.B. der Beginn von „Okkvltista) ist vollends beeindruckend.

Würde es sich für diesen Stil nicht beinahe falsch anhören, würde ich ALCHEMYST schon fast verspielt nennen wollen. In jedem Fall ist „Nekromanteion“ ein detailreiches, kraftvolles Album geworden, das vor starkem Material nur so strotzt. Wie bereits erwähnt halte ich Vergleiche zu anderen Bands für überflüssig, gerade weil sich ALCHEMYST eine ganz eigene Note gepaart mit gewaltiger Abwechslung ins Spiel bringen, ohne dabei ihren düsteren Schleier auch nur ein bisschen zu lüften. „Nekromanteion“ befindet sich irgendwo in der Schnittmenge zwischen Black, Death und Doom und sollte für ebene jene Hörer dieser Sparte zur absoluten Pflicht gehören.

05.02.2013

Chefredakteur

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