Nachdem ALBEZ DUZ in 2006 als Nebenprojekt der Berliner Black Metaller DIES ATER ins Leben gerufen wurden, hat sich das Projekt nun zu einer eigenständigen Band weiterentwickelt. Diese Weiterentwicklung bringt heuer das dritte Studioalbum „Wings of Tzinacan“ hervor, welches mit der Gitarristin Julia Neuman nunmehr als Trio aufgenommen wurde.
Bekannte Grundlagen
Musikalisch bauen ALBEZ DUZ auf der letzten Platte „The Coming of Mictlan“ auf, „Wings of Tzinacan“ ist die logische nächste Stufe des Vorgängers. Die Einflüsse der Band reichen dabei von klassischen Doom-Kapellen bis zu einer sehr schwermetallischen Version von TYPE O NEGATIVE. Letzteres ist insbesondere der fantastischen Stimme von Frontmann Alfonso Brito Lopez geschuldet, der nicht unwesentlich an Peter Steele in seinen besten Jahren erinnert. Ein starkes tiefes Organ für einen charismatischen Frontmann mit einer echten Rockröhre. Auch die vergangenen Konzerte mit PRIMORDIAL haben Spuren hinterlassen.
Die Songs auf „Wings of Tzinacan“ sind grundsätzlich keine leichte Kost, werden aber von einem sehr warmen Sound getragen. Viele kleine Spielereien lassen die Platten lebendig und interessant wirken. Produzent Michael Zech hat insgesamt sehr gute Arbeit geleistet.
Summa summarum
Zum Ende verflacht „Wings of Tzinacan“ etwas und verliert sich in instrumentalen Passagen. Zudem fehlt für die absolute Spitzenklasse noch der final zündende Moment, die letzte durchschlagene Idee, welche den Unterschied zwischen gut und hervorragend markiert. „Ein neues Kapitel im Doom“, wie es die Labelinfo verspricht, schlagen ALBEZ DUZ daher (noch) nicht auf. Dennoch kann ich eine bedingungslose Kaufempfehlung für „Wings of Tzinacan“ aussprechen. Behaltet ALBEZ DUZ unbedingt auf dem Zettel.
Gebe dem Album 9/10 Punkten. Allerdings bin ich als Peter „Type O“ Steel Fan sicherlich etwas befangen. Trotzdem eine Ohrwurmscheibe, die wirklich Spaß macht zu hören. Steht dem Live-Auftritt in nichts nach und gehört zu meinen Top-Favoriten 2016.