Und schon wieder die Hauptstadt. Haben neulich erst die Black-Metal-Doomster von ESSENZ bewiesen, dass es noch musikalische Hoffnung für Berlin gibt, treten ALBEZ DUZ nun direkt den Beweis an, dass mit dem Nordosten scheinbar tatsächlich zu rechnen ist, wenngleich ALBEZ DUZ einen ganz anderen Stil fahren.
Nichtsdestotrotz gelingt es der Band schon mit ihrem hier vorliegenden Debüt mich vollends in ihren Bann zu ziehen. Sagte ich noch neulich im Livereview zu GRIFTEGARD, ich könne mit Doom nichts anfangen, so belehren mich ALBEZ DUZ eines Besseren. Wobei dazu gesagt werden muss, dass ihre Mucke glücklicherweise kein reiner Doom ist, denn die Berliner nennen ihre Musik Occult Doom Rock. Eine mehr als passende Umschreibung, die ihre Berechtigung bereits im ersten Song untermauert. So wird von instrumentaler Seite alles niedergewalzt, was sich ALBEZ DUZ in den Weg stellt, allerdings in Zeitlupe. Die Drums pumpen ihre Beats wie Blei in des Hörers Venen, während die wirklich fetten Klampfen einen wie ein schwerer Laster überrollen. Besonders durch den mehr als gelungenen und sehr druckvollen Sound kann man förmlich spüren, wie man beim Hören heruntergerissen wird.
Dem gegenüber steht der wirklich exzellente Gesang, der sich als eine Mischung aus frühem Aaron Stainthorpe (MY DYING BRIDE) und Jyrki 69 (THE 69 EYES) präsentiert. Also eine Verquickung von Verzweiflung und Rockattitüde, die jederzeit authentisch und glücklicherweise niemals nach Heulsuse klingt. Um das Ganze hin und wieder aufzulockern gesellen sich zur erwähnten Instrumentierung dann auch noch Keys dazu, die den Songs einen stark psychedelischen 70er Touch geben, der mir ebenfalls ausgesprochen gut gefällt. Man lausche nur „Rev. In Blood“, besonders in Verbindung mit den bemerkenswerten Lyrics, oder auch das Instrumental „Leichenhain“.
Insgesamt also eine wirklich beachtenswerte Debütleistung, die der Band hoffentlich den verdienten Plattenvertrag einbringt. Freunde von düsterer Rockmusik, sei es nun MY DYING BRIDE, in kurzen Abstechern auch THE 69 EYES, oder auch von frühen PINK FLOYD sollten bei ALBEZ DUZ auf jeden Fall ein Ohr riskieren. Nichtzuletzt auch, um die interessante Coverversion von „Attack Of The Demon“ von BLACK WIDOW zu lauschen. Normalerweise bin ich bei Debütalben ja immer ein wenig skeptisch, was eine hohe Bewertung angeht, aber ich muss ALBEZ DUZ einfach zugestehen, dass sie mich mit diesem Werk wirklich auf dem richtigen Fuß erwischt haben.
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