Al Sirat - Signa Tempori

Review

Was uns Tomek von Metalstorm hier mit den Worten „größte polnische Hoffnung“ überreicht hat, ist wirklich ein kleines Kunstwerk. Den Stil einer Band wie Al Sirat zu beschreiben ist unerhört schwer. Es vereinen sich Einflüsse aus ihren Anfangstagen als Deather mit einigen wenigen Trashanleihen und Unmengen an genialen Metalriffs. Hier und da verwandelt sich ein astreiner Metalpart kurzzeitig in einen derben Hardcoremoment, wie man ihn von alten Crowbarscheiben noch kennen mag. Ich war besonders angetan von den Stellen, an denen ich glaubte, Ansätze der legendären Dark Millenium „Diana Read Peace“ Melodien zu erkennen. Okay, das hört sich jetzt ein wenig verwirrend an, aber die CD ist nunmal ein eigenständiges Gesamtwerk, das nur wenige Vergleiche, aber viele Einflüsse durchschimmern lässt. Auch wenn es hier und dort einige Feinheiten zu verbessern gäbe – diesem Album ist man gerne bereit, kleine Ausrutscher zu verzeihen. Es fällt mir etwas schwer, den Vergleich zu ziehen, aber wer die genialen Songs von den Aardvarks schon auswendig kann, sollte sich die Zeit bis zum nächsten Album der Bonner mit Al Sirat versüssen. Hoffentlich finden diese zwei Ausnahmebands auf einer Deutschlandtour zusammen! Wie jetzt wohl niemanden mehr wundern dürfte, sieht mein Fazit zu Signa Tempori äusserst wohlwollend aus – kaufen.

17.08.1999

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