Saudi-Arabien macht schwarze Musik. AL-NAMROOD kommen nicht nur aus dem Orient, sie klingen auch so. Zuerst sollte man wohl anmerken, dass hier definitiv keine Dilettanten am Werk sind. Die Jungs verstehen ihr Handwerk, spielen sauber und versiert. Fantastisch ist, dass hier jedes Stück arabischen Flair besitzt, den ich in dieser Form noch nicht von einer harten Metal-Band gehört habe. Mal abgesehen davon, dass NILE die besseren Produktionen besitzen und insgesamt auch die saftigeren Songs, können sie aber gegen den orientalischen Flair AL-NAMROODs einpacken und weisen nichtmal im Ansatz dieselbe Intensität auf. Die Jungs hier wissen wie es geht. Sehr stark.
Zwischen schnellem Gehämmer, antreibenden Midtempoparts und langsamen, ausgeprägten Melodielinien zeigen sich AL-NAMROOD (was übrigens „Der Ungläubige“ bedeutet) sehr offen und dennoch sicher in dem, was sie tun. Hätten die Musiker ein kräftiges Label im Rücken, das ihnen durch entsprechende finanzielle Unterstützung einen saftigen Sound verpassen könnte, würde sicherlich deutlich mehr drin sein. Der etwas schwache Klang ist es, was „Estorat Taghoot“ zurück ins gehobene Mittelmaß schickt, was andererseits wiederum eher ein Lob, denn eine Kritik ist. Die Jungs könnten meines Erachtens locker ein 9/10-Album rausbringen, wenn sie die erforderlichen technischen Mittel und den richtigen Mann an den Knöpfchen zur Verfügung hätten. Insgesamt ein erstaunlich gutes Album mit außerordentlich geilem, orientalischem Flair… leider aber auch mit mäßigem Sound. Sehr spannend dennoch…
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