AKROMA haben einiges zu ihrem neuen, dritten Album „La Cène“ zu erzählen – den Musikdateien liegen drei PDF-Infosheets bei, eine klassische Presseinfo inkl. Infos zu den insgesamt 15 Gastmusikern (!) auf dem Werk, eine ausführliche Biographie sowie eine zwölfseitige, ausführliche Erklärung des Textkonzepts hinter jedem einzelnen Song. Das Problem: So gerne ich einige der sicherlich interessanten Hintergrundnformationen zu diesem Album weitergeben würde – ich verstehe nur Bahnhof, denn all das ist nur auf Französisch zu haben. Fakt scheint zu sein, dass sich das lyrische Konzept von „La Cène“ mit den zwölf biblischen Aposteln beschäftigt, und dass es zu jedem der zwölf Songs/Apostel einen Gastmusiker gab. Soviel mangels Französischkentnissen dazu, konzentrieren wir uns über diese paar Worte hinaus auf die Musik.
Und die ist qualitativ sehr hochwertig ausgefallen. Geboten wird progressiver Symphonic Black Metal, der ein wenig an die Briten SATURNIAN und ihr letztjähriges Album „Dimensions“ erinnert, aber nicht ganz so offen mit seiner Eingängigkeit umgeht und auch nicht so überladen wirkt, sondern eine gesunde Mischung aus Zucker-Catchiness und Progressivität zu bieten hat. Mit echtem Cello und echter Harfe sowie sich zwischen Gekreische (das in seiner hohen Tonlage fast als nicht ganz so krasse Version von Dani Filth (CRADLE OF FILTH) gelten kann, diesen aber teilweise in Sachen Intonation und Rhythmik um Längen übertrumpft) und weiblichem Gesang abwechselnden Vocals können AKROMA zwar nichts grundlegend Neues gestalten (neben SATURNIAN drängen sich zum Beispiel auch des Öfteren neuere DIMMU BORGIR-Alben als Vergleich auf), aber sie klingen zumindest runder und eigenständiger als viele andere Kapellen, die bloß die üblichen symphonischen Schemata über Standard-Black-Metal-Riffs klatschen.
Größter Pluspunkt ist aber, dass es AKROMA ein ums andere Mal gelingt, ihren Songstrukturen, aber auch dem Album insgesamt eine Wahnsinnsdynamik zu verleihen. So gestaltet sich „La Cène“ niemals langweilig, da immer wieder ein kleines, überraschendes Detail eingestreut wird, und selbst, wenn die Franzosen mal ein wenig nach Schema F vorgehen (auch das kommt gelegentlich vor), dann ist da immer noch eine Melodie, ein Gesangspart, ein Riff, das das Potenzial birgt, den Hörer wegzufetzen. So ist AKROMA mit „La Cène“ ein Album gelungen, welches das Rad – wieder einmal – nicht neu erfindet, es aber auf seine ganz eigene Weise dreht. Eingängig, aber auch für Progger sicherlich nicht ganz uninteressant; mit einer Menge Aggressionspotenzial, aber auch höchst melodisch – klasse.
habe mal kurz das video angeschaut, solange ich’s eben ausgehalten habe. bis auf den gesang ist das doch allerübelster power metal. nicht black, nicht progressiv, sondern eigentlich nur ziemlich eklig. *würg*