Akoasma - Ghostpath

Review

Mit „Ghostpath“ wollen die Dresdner AKOASMA zeigen, dass sie mehr können, als nur ein paar gute Songs zu veröffentlichen. Dazu hat sich das Sextett insgesamt zwanzig Musiker für die Aufnahmen mit ins Boot geholt.

„Ghostpath“ – ein in Ketten gelegtes Rennpferd

Manche Bands machen es einem nicht leicht. Zuerst bringen sie in Eigenregie eine phänomenale EP heraus, nur um dann für ganze sieben Jahre unsichtbar zu sein. Dann kommt das erste Album und plötzlich ändert sich nicht nur die Qualität, sondern der gesamte Stil. Genau das ist auch AKOASMA mit „Ghostpath“ passiert.

Handwerklich gut, aber ohne nennenswerte Besonderheiten plätschern die ersten acht Songs der Platte vor sich hin. Hier präsentiert die Vokalistin Freyja ihr Stimmtalent, kommen Streichinstrumente zum Einsatz und immer wieder zeigt Leadsänger Phil, dass er eine schöne Stimme hat. Aber Feuer kommt in diesen Songs selten auf. Growls sind Mangelware und wenn ein Stück endlich Tempo aufbaut, bremsen schöngeistige Chöre, ein Klavier oder inflationär genutzte Klargesänge es wieder aus. Da steckt so viel mehr drin, doch die Dresdner wollen das erahnbare Temperament einfach nicht rauslassen.

Ab dem neunten Track knallt die AKOASMA-Platte

Das Problem bleibt bis zum Song „Tales Long Forgotten“ bestehen, doch dann donnert es auf einmal richtig. Heftige Drums treiben Schweißproduktion und Nackenmuskulatur an die Grenzen, während das Riffing gnadenlos und technisch einwandfrei präsentiert, was guten Dark Metal ausmacht. Diese Härte halten AKOASMA für drei weitere Songs, ehe sie mit dem orchestralen Outro „A Refuge In Flames“ wieder alles „einweichen“. Hätten die Songs auf der Platte anders angeordnet werden müssen?

Vielleicht. Eine kleine Pause von den Blastbeats und den Growls schadet nicht. Wenn eine CD aber größtenteils ruhig ist, nur um kurz auszubrechen, gerät das Gefüge in Schieflage. So wirkt das Ergebnis noch poppiger als die letzten Veröffentlichungen von CRADLE OF FILTH. Schade, denn die Platte ist weder misslungen noch fehlt es den Musikern aus Sachsen an handwerklichem Geschick, Kreativität und Professionalität. Doch da wäre mehr drin gewesen, weshalb das Albumdebüt zwar enttäuscht, aber zumindest nicht komplett versagt.

28.08.2024

Ich liebe das Schreiben und den Metal. Warum nicht beides kombinieren?

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