Da ist sie, die neue Scheibe von AJATTARA. Wow. Großartig. Gähn. Also die Kosten für diese Produktion hätte man sich fast sparen können.
Mal ganz im Ernst: Wirklich innovativ war die letzte Platte der Finnen nicht gerade und ihre Weihnachts-Singles sind nun auch eher etwas Amüsantes für zwischendurch. Und auf einmal will man mit „Noitumaa“ einen anderen Weg beschreiten und bringt ein experimentelles, akustisches Album heraus. Zu allem Überfluss gibt es von Bandseite aus dann noch ein solches Zitat: „Ich musste dem Gestank des Lebens entfliehen um den Wohlgeruch des Todes zu finden und die Gewissheit zu erlangen, dass wir wie Pilze wachsen, wie Ameisen leben, brüten und sterben wie Ratten und noch immer nicht das Bewusstsein erlangt haben, um die Tatsache zu akzeptieren, dass wir nichts weiter sind als Tiere unter all den anderen Tieren.“
Nimmt man das hier vorliegende Album hinzu, weiß man gar nicht mehr, ob man diese Band überhaupt noch ernst nehmen kann, auch wenn man es sicher gerne so hätte. Dieses Album klingt wie die Vertonung der Aussage Pasis, oder, um es etwas drastischer auszudrücken, wie die Vertonung einer finnischen Sage oder eines Märchens, in dem natürlich Trolle im Wald eine ganz große Rolle spielen.
Musikalisch wurde einfach der bisherige Stil AJATTARAs genommen und auf akustisch getrimmt. Dazu schön ein paar elektronische, komisch anmutende Beats darunter gesetzt und ein paar eher selten auftauchende Instrumente wie eine Maultrommel, ein Waschbrett oder ein Akkordeon hinzugefügt. Im Hintergrund schreit man dann zu Pasis Geraune und Gegrunze im Vordergrund etwas irre durch die Gegend, fertig. Die von ein paar Kollegen attestierte Selbstironie könnte ich mir durchaus vorstellen, passt aber meines Erachtens mit obiger Aussage kein Fitzelchen zusammen. Ergo: Ernst nehmen war gestern, ignorieren ist heute.
Musikalisch ist das, was hier geboten wird ganz OK, was dann immerhin die Note etwas nach oben reißt. Atmosphäre erzeugt diese Scheibe aber sicherlich nur, wenn man sie sich bei Kerzenschein in einem total abgedunkelten Zimmer, oder nachts im dunklen Wald zu Gemüte führt. Aber wer tut so etwas schon mit Vorsatz, vor allen Dingen für die hier gebotene halbe Stunde? Tut mir leid Leute, aber diese Scheibe ist alles andere als hörenswert, das braucht kein Mensch. Da bleibe ich lieber bei den ersten drei Alben dieser Combo, davon habe ich persönlich dann doch wesentlich mehr.
Markus.
Du hast auf dem Balkon gesessen, die U-21 verfolgt, während die Waschmaschine lief, das Badewasser plätscherte und das Ding gleichzeitig aus dem Schlafzimmer vermittels eines Handys gehört.
Sowas kann nicht gutgehen. Bitte Konzentration!
Sonst hättest du anders gesprochen, ich weiß es.
Das ist mal wieder so eine typische Rezi nach dem Was-der-Bauer-nicht-kennt-ftisst-er-nicht-Muster.<p>Ich finde es äußerst mutig, was die Band hier veranstaltet – und nach einer Weile kann man sich sogar richtig daran gewöhnen.