Aisling - Aisling/Trath Na Gaoth
SirG 
Wie der Doppelname des Albums es vielleicht verrät, handelt es sich bei „Aisling/Trath Na Goath“ von AISLING eigentlich um zwei Scheiben. Zum einen, um das 2002 veröffentlichte, selbstbetitelte Debütalbum und zum anderen, um die MCD „Trath Na Gaoth“, die hier als Bonus vorliegt. Das Gesamtkunstwerk wurde für die Wiederveröffentlichung extra neu abgemischt und remastert, sodass man an der Qualität des Sound wenig zu kritisieren hat. Und auch das Coverartwork wurde überarbeitet. Der Bandname, der sich vom keltischen Wort „ashlig“ ableiten lässt und „traumähnliche Vision“ bedeutet, umschreibt hervorragend die musikalische Ausrichtung, der aus Triest stammenden Heiden. Man stelle sich vor, man wandle durch einen Wald voller Klänge, mal nimmt man sehr beruhigendes Flötenspieles, mal wütende Black Metal-Eruptionen wahr. Alles erscheint sehr unwirklich und nicht greifbar. Ein Konglomerat an Stilen bietet sich dem Hörer, wenn er der Musik von AISLING lauscht. Die Band selbst umschreibt ihre Ausrichtung passend mit den Worten „Pagan Celtic Folk Black Metal“. Das trifft den Nagel so ziemlich auf den Kopf. Und das ist vielleicht auch das Problem der Platte – oder das Problem, das ich mit ihr habe. Sie ist einfach zu abwechslungsreich. Kaum hat man sich an einen Stil gewöhnt, wird man von nächsten überrascht und umgehauen. So etwas wie ein Hörgenuss entsteht erst nach mehreren Durchläufen. Es ist halt keine Platte fürs Nebenbeihören. Dazu ist die Scheibe viel zu heterogen. Hier reibt sich Black Metal mit ruhigen, fast klassischen Flöten-Passagen, cleaner Männer- und Frauengesang mit rohem Raugesang/Kreischgesang und die E-Gitarre mit der Akustikgitarre. Als Fazit muss ich einfach sagen, dass mir die Platte zu unzugänglich und zu extrem ist. „Aisling/Trath Na Goath“ ist sicherlich nicht schlecht, doch für mich stimmt die Mischung nicht. Es ist eher etwas für Jünger epischen Black Metal, die auch mal die eine oder andere Genre-Unreinheit mögen.
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