AIRLINES OF TERROR-Mastermind Demian Cristiani dürfte dem ein oder anderen noch als ehemaliger Gitarrist der Doom/Deather NOVEMBE ein Begriff sein. Letztere stehen ja bekanntermaßen eher für schwermütige, langsame und vor allem düstere Musik. Was Cristiani künstlerisch so antreibt, jetzt „Blood Line Express“ auf die Welt loszulassen, kann ich mir nicht ganz erklären, denn mit Doom-Atmosphäre hat das Debüt des Trios eigentlich nicht viel am Hut.
Death Metal trifft es da schon eher, wenn auch nicht zielsicher. Mit einiger Phantasie kann man etwas CARCASS, aber am ehesten wohl MACABRE aus dem skurrilen Sound der Italiener heraushören. Es dominieren – zur Irritation des Rezensenten – fröhliche Melodielinien und beinahe Pagan-Metal-hafte Gröhlrefrains. Von Methörnern ist zwar weit und breit keine Spur, aber dieser Vergleich zwingt sich ob des bierseligen/grenzdebilen Spaßfaktors von Songs wie „Disorient Express“ geradezu auf. Dazu gibt es noch einen ganzen Schwung semi-technischen Gefrickels und hin und wieder den sprichwörtlichen Knüppel aus dem Sack.
Die ganze Mischung macht dann in der Konsequenz leider weder vorne noch hinten irgendwie Sinn, keines der Stücke versucht auch nur vorzutäuschen, es würde um irgendetwas gehen, als wäre man irgendwie ambitioniert. Okay, allein der Spaß an der Sache rechtfertigt natürlich die Musik, aber hey, die Band kann im Proberaum soviel Bier trinken wie sie möchte – der Zuhörer bleibt durstig und hat keine andere Wahl, als sich mit dem Resultat zu begnügen. Und das ist in diesem Fall ziemlich unbefriedigend.
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