Airbag - All Rights Removed
Review
Nur ein Sack voll heißer Luft? Hinreichend flauschig tönen die sechs Feelgood-Nummern auf AIRBAGs zweitem Album jedenfalls. Doch muss man ihnen deshalb auch kreative Substanzlosigkeit vorwerfen? Mitnichten! Vielmehr steckt eine Menge Liebe zum Detail in den sphärisch anmutenden Kompositionen der Norweger. Zum Abfeiern ist „All Rights Removed“ definitiv nicht geschaffen. Dafür lädt es den geneigten Leser mit sechs unaffektierten und regelrecht poppigen Kompositionen zum Träumen ein.
Die Gitarrenarbeit erinnert an die emotional getragenen Melodiebögen eines David Gilmour, wodurch man unweigerlich an die Highlights der PINK-FLOYD-Spätphase erinnert wird. Insgesamt können sich AIRBAG mit diesen Göttern jedoch nicht messen. Bei aller entspannten Träumerei schaffen es die ersten drei Stücke nicht wirklich, sich dauerhaft in den Gehörgängen festzusetzen und plätschern letzten Endes etwas zahnlos vor sich hin. Erst bei „Never Coming Home“ wird das Songwriting zwingender und vermag den Zuhörer wirklich mitzureißen.
Als Einladung zum Träumen und Entspannungsmusik funktioniert „All Rights Removed“ ziemlich gut. Für wahre Begeisterungsstürme fehlt es mir hier aber an Abwechslung und echten Höhepunkten. Der Spannungsbogen ist extrem flach und bei aller emotionaler Tiefe und Melancholie versandet die Wirkung doch in der allzu homogen erscheinenden Melodieführung. So bin ich am Ende doch etwas enttäuscht von diesem Album, dessen wunderschönes Cover-Artwork einiges mehr an Dramatik erhoffen ließ.