Air Raid - Point Of Impact

Review

Schweden und kein Ende, möchte man meinen. Nachdem Mitte des Jahres AMBUSH bereits einen Knaller veröffentlicht haben, kommt nun als quasi weiterer Haken in die Magengrube das Zweitwerk von AIR RAID. “Point Of Impact” steht dabei nicht nur wegen der starken Konkurrenz unter besonderer Beobachtung, denn mit Arthur W. Andersson steht zudem ein neuer Frontmann hinter dem Mikro.

Da mir aus nicht erklärbaren Gründen der Vorgänger von “Point Of Impact” nicht bekannt ist, will ich an dieser Stelle gar keine Vergleiche zu ex-Sänger Michalis Rinakakis ziehen. Fakt ist, Andersson macht auf dem zweiten AIR RAID-Album eine gute Figur und fügt sich bestens in den traditionellen Sound der Schweden ein. Wer auf Bands wie genannte AMBUSH, ENFORCER, SKULL FIST oder alten Helden der Marke JUDAS PRIEST und IRON MAIDEN etwas abgewinnen kann, sollte dem Einkaufszettel eine weitere Position hinzufügen. AIR RAID schreiben die Geschichte des Metal nicht neu, können aber zumindest aus den gegebenen Vorlagen acht packende Stücke schmieden, die vor allem von jungen Fans des traditionellen Heavy Metal abgefeiert werden dürften. Songs wie “Victim Of The Night” oder “Vengeance” (wer hier an RIOT denkt, liegt gar nicht so verkehrt) machen Spaß, sind technisch durchaus ansprechend und Andersson sorgt mit seinem Organ für die nötigen Hooks. Man kann hören, dass sich das Quintett viele Gedanken zum Songwriting gemacht hat, denn langweilig wird das aktuelle Album nie. Dafür kann man innerhalb der Songs zu viele Nuancen entdecken. Dass sich auf “Point Of Impact” (neben „Victim Of The Night“) trotzdem kein absoluter Killer befindet, ist zu verschmerzen, da die Platte in ihrer Gänze durch eingängige Refrains, knackige (zweistimmige) Leads und eben das gelungene Songwriting überzeugen kann.

Zugegeben, das AMBUSH-Album finde ich noch einen Tick besser, aber auch “Point Of Impact” weiß zu überzeugen und kann den internationalen Standard locker halten. Wenn AIR RAID auf ihr drittes Album noch ein, zwei richtige Hits packen, fällt die Wertung für die nächste Scheibe sicherlich höher aus. Bis dahin ist man als traditioneller Metaller mit “Point Of Impact” aber bestens bedient.

30.11.2014
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