Ahasver - Causa Sui

Review

AHASVER gehören ohne Zweifel zu den Bands, bei denen viele wahrscheinlich Fragzeichen vor den Augen haben werden. Die Band aus dem französischen Toulouse schleicht sich schließlich ohne größere Vorankündigung, Demos oder EPs aus dem Untergrund heran (es gibt bisher noch nicht einmal ein Musikvideo). Dass man bisher nichts von der Truppe gehört hat, wird noch erstaunlicher, wenn man berücksichtigt, dass sie ganze vier Jahre an ihrem Debüt-Album „Causa Sui“ gearbeitet haben. Bei AHASVER handelt es sich um den Zusammenschluss von Musikern, die schon von Bands wie PSYKUP, ERYN NON DAE und GOROD u.a. aktiv sind. Mit ihrer gemeinsamen Expertise versuchen sie nun unter AHASVER den alteingesessenen Progressive Metal aufzumischen.

Progressives Genre-Soufflé a la AHASVER

Dabei haben AHASVER nicht nur einfaches Weißbrot von der Stange gebacken. Vielmehr bedient sich die Band an einem wahren Füllhorn an unterschiedlichen Genres, die hier progressiv miteinander verwoben werden. Neben reinen progressiven Zutaten, kommen auf „Causa Sui“ auch Elemente aus Black Metal, Alternative Metal, Sludge oder Groove Metal zur Geltung. Anders als ihre Kollegen von MOON TOOTH oder CAR BOMB hingegen, werden diese nicht wie mit einer Kalaschnikow abgefeuert. Stattdessen gelingt es AHASVER immer wieder über das gesamte Album hinweg diese intelligent miteinander zu verweben. Man könnte hier fast schon einen Vergleich zu den Norwegern von LEPROUS heranziehen, auch wenn sich beide Bands in der Auslegung des Genres vollkommen unterscheiden.

Im Sog von AHASVER

Wie auch immer es AHASVER angestellt haben, aber schon ab dem groovigen Opener „Fierce“ wird man direkt in die dichte Atmosphäre hineingezogen. Das liegt zum einen an dem guten Songwriting, aber zum anderen auch an der Finesse, mit denen jedes einzelne Mitglied sein Instrument beherrscht. Das Zusammenspiel von Gitarren, Bass und vor allem dem Schlagzeug sitzt hier in jeder Sekunde perfekt. Als Sahnehäubchen obendrauf überzeugt der Gesang durch seine Dynamik und Vielseitigkeit. Fast möchte man meinen, Mike Patton selbst hätte sich hier ins Studio geschlichen. Die einzelnen Songs überraschen immer wieder durch ihre Eigenständigkeit. Mal lassen AHASVER den Groove im Vordergrund („Dust“, „Fierce“), dann wieder präsentieren sie sich aggressiver und vielschichtiger („Wraith“, „Peace“). Und an anderen Stellen wird beides auch mal kombiniert („Path“). Damit gelingt AHASVER eine wilde Achterbahnfahrt der Genres, die vor allem für Fans von GOJIRA und MASTODON gefallen sollte.

 

 

 

 

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17.09.2022

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