Agrypnie - erg

Review

Wenn AGRYPNIE mittlerweile für eines bekannt sind, dann für die konstant hohe Qualität ihrer Veröffentlichungen. Der neue Langspieler “erg“ bleibt weiter auf dem Weg, den AGRYPNIE für sich geebnet haben und bietet mit einigen Gastauftritten aus der (Post-)Black-Metal-Szene und Sänger Torsten Hirschs gewohnten Hardcore-Shouts keine großen Überraschungen, sondern ist völlig unüberraschend stark und intensiv.

Same same but different

Obwohl oder gerade weil AGRYPNIE aus jedem Song deutlich herauszuhören sind, ist “erg“ ein abwechslungsreiches Album mit einer eigenen Dramaturgie. Die Gastauftritte finden sich ausschließlich auf der ersten Hälfte des Albums wieder und neben seinen Szene-Kollegen Hupogrammos (DORDEDUH) und P.G. (GROZA) sticht vor allem Phil Jonas (SECRETS OF THE MOON, CRONE) auf dem Opener des Albums “Aus Rauchlosem Feuer“ hervor.

Zu den weiteren Highlights auf “erg“ zählen das Riff auf dem atmosphärischen, mit Regengeräuschen untermalten “Sturm“, auf dem Hupogrammos deutsche Vocals beisteuert und vor allem “Geister“, das sich Zeit für verschiedene Stil- und Tempowechsel lässt und schon rein Instrumental ein so fesselndes Bild zeichnet, dass es fast schade ist, als nach knapp dreieinhalb Minuten doch noch Vocals mit dazukommen.

Einzig der Übergang zwischen “Blut – Teil I“, das auf zwei Minuten langsam ein unheilvolles Ambiente bis hin zu fast tanzbaren Synthies aufbaut hin zu “Blut – Teil II“, das den vorherigen Teil ohne inhaltlich anzuknüpfen gewaltsam unterbricht, sorgt aufgrund des krassen Bruchs beim Hören für leichte Verwirrung und klingt ein wenig, als würde hier ein Fragment fehlen.

AGRYPNIE beweisen mit „erg“ ihr musikalisches Gespür

Mit “erg“ haben die Post-Black-Metaller ein Album geschrieben, das mit jedem Ton nach AGRYPNIE klingt, ohne deswegen vorhersehbar oder eintönig zu sein. Jeder Song auf dem Album hat seine Daseinsberechtigung und trägt einen eigenen Teil zum Gesamtkonzept bei. Torsten zeigt wieder einmal sein musikalisches Gespür beim Finden der perfekten Gastsänger und eine sichere Hand für das Schreiben von Musik, die direkt durch Mark und Bein geht.

06.09.2024

"Es ist gut, aber es gefällt mir nicht." - Johann Wolfgang von Goethe

Exit mobile version