Agone Angel - Discovering The Angel

Review

Wenn man sich beim Musikstudium trifft, und dann noch auf einer internationalen Akademie, dann muss das kreative Konsequenzen haben. So auch bei der französischen Band AGONE ANGEL, die sich 2007 auf diesem Weg zusammengefunden hat. Das vorliegende Demo beinhaltet die ersten Aufnahmen nach ihrem Abschluss, rein technisch hat man es also nicht mehr mit blutigen Anfängern zu tun. Hier sind Profis am Werk, die sich für Metallisches und Elektronisches gleichermaßen begeistern können.

Genau das macht auch ihre Musik aus: Extremer Metal, der sich beim Thrash und melodischen Death Metal bedient, und dazu Einflüsse aus EBM, Trance und Dancefloor. Das fängt zunächst ganz harmlos im ersten Song „Always Remember“ an, einem kernigen Kracher, der im Refrain ein flottes Arpeggio Synthesizer Riff erklingen lässt. Gleich danach kommt mit „Never Be Like You“ allerdings schon fast der Schlagerschock, im Refrain packen die Franzosen plötzlich Melodien und Arrangements aus, bei denen man Wahnvorstellungen von MODERN TALKING kriegt. Hilfe!
Das dritte Stück „Blazing Hope“ macht seinem Namen alle Ehre und ist ein kleiner Lichtblick. Hier kommt es auch zu einem Duett zwischen dem sonst dominierenden Klargesang und deathmetalligen Growls. Den Abschluß macht dann „Another Sun Today“, in dem nochmal Discoalarm angesagt ist.

Die Elektro+Metal Kombination ist ja grundsätzlich nichts Falsches, nur gibt es auf „Discovering The Angel“ noch kein echtes Gleichgewicht. Das bezieht sich auch weniger auf den starken stilistischen Kontrast (der sicherlich gewollt ist) sondern auf die Produktion. Während die elektronische Rhythmusfraktion ordentlich Bumms hat, kommt das menschliche Schlagzeug relativ schwachbrüstig rüber, so dass man manchmal erst mit der Elektro-Bassdrum plattgemacht wird, und danach wirkt es, als hätte jemand die Tieftöner ausgeschaltet.

Aber sie sind ja noch dabei, sich zu entdecken. Als erste Kostprobe nicht übel, auch wenn mir die Nähe zum Discoschlager dann doch etwas zuviel ist.

19.07.2010
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