Agnosys - Equilibrium

Über Agnosys bin ich schon öfters im Netz gestoßen und sie konnten bei mir schon Interesse hervorrufen, denn sie sind einige der wenigen französischen Bands, die melodischen Death Metal im Schweden-Stil spielen und dazu auch stehen. Warum leugnen, wenn es eh jeder hört? Wer jetzt einen fatalen Rip-Off vermutet ist auf dem Holzweg, denn obwohl natürlich Einflüsse einiger schwedischer Bands zu vernehmen sind, drehen sie trotzdem ihr eigenes Ding. Besonderes Merkmal sind die Keyboards, die sicherlich eine ganz eigene Duftmarke hinterlassen. Dies kann man sogleich im ersten Song „Equilibrium“ vernehmen. In diesem Song (und auch im weiteren Verlauf) gefallen mir die Gitarren ziemlich gut, denn dies ist nicht einfach nur ein Runtergeschrammel, sondern man hört deutlich, dass Cedric und Stephane echt was auf dem Kasten haben. Sie legen größtes Gewicht auf vertrackte Melodien, die sofort ins Ohr gehen.
„Lethal Path“ schaltet nun einen Gang rauf und wird eine ganze Ecke brutaler. Hier machen sich auch einige Spuren von Black Metal bemerkbar, die hier prima hereinpassen. Agnosys verbinden Härte aber auch immer mit Melodie, so dass reine Geschwindigkeitsattacken immer wieder aufgelockert werden. Der Einsatz von komplexen und ausgefeilten Gitarren kommt natürlich in den ruhigeren Passagen eher zum Zuge und kann hier viele Pluspunkte einfahren (schön auch z.B. in „Eternal Torments“).
Schade, dass die CD nur eine Spielzeit von gut 27 Minuten hat. Davon hätte ich nämlich gerne mehr gehabt. Aber da kann man nur hoffen, dass sie bald Nachschub bringen.