Aghora - Aghora

Review

Freunde der anspruchsvollen Musik, hört her! Es gibt eine neue Band um die Ausnahme-Rhythmusgruppe von CYNIC (Sean Reinert und Sean Malone)! Ich mußte auch erst zweimal hinschauen, doch es ist war.
Ein gewisser Santiago Dobles hat eine Band ins Leben gerufen, die die Herzen der Freunde der jazzigen Frickel-Mosh-Musik aufleben lassen wird. Wie soll es anders sein, dieses Gitarren-Genie hat an der „Berklee School Of Music“ studiert, wie auch die gottgleichen Musikanten von DREAM THEATER. Was dieser Haufen von Virtuosen unter dem Namen AGHORA hier präsentiert, sucht vergeblich seines Gleichen. Um mal einen groben Vergleich zu ziehen: Das Resultat hört sich an, wie eine Mischung aus CYNIC (war wohl klar, Gott sei Dank) und MESHUGGAH (7-saitige Gitarren, lechz!). Dazu stelle man sich eine Sängerin á la Anneke Van Giersbergen vor, aber mit orientalischem Touch, Gitarren-Soli, die sich hinter John Petrucci nicht verstecken müssen, sowie reichlich herlich jazzige Melancholie. Selbst bezeichnen sie das Ganze als „Metaphysical Technical Emotional Metal“. Naja. Auch gut. Hauptsache, es gefällt.

Leider hat die CD für meinen Geschmack ein paar Schönheitsfehler. (Niemand ist perfekt.) Zum einen hat man auf einen humanen Keyboarder verzichtet. Das hätte wirklich nicht sein müssen. Es gibt zwar nicht allzu viel von der Synthie-Seite auf diesem edlen Silberling zu hören, aber wenn dann mal Klavier oder atmosphärische Soundteppiche das Klangspektakel untermalen, dann klingt es doch sehr steril und alles andere als ebenbürtig, verglichen mit dem Niveau der übrigen Musik. Schade. Was mir außerdem ein bißchen mißfällt ist, das der Mix in den Abgeh-Parts nicht transparent genug ist. Die Doublebass geht zuweilen im Riffgewitter doch etwas unter. (Schluchz) Aber davon will ich meine Stimmung nicht trüben lassen.
Für ein Debüt-Album ist diese CD trotz allem noch ein Meisterwerk. Sicherlich ist dies nicht die Musik für jedermann, leider Gottes. Wer sich aber angesprochen fühlt, sollte unbedingt zugreifen! Es lohnt sich! Bestimmt ist die CD mangels Nachfrage schon bald wieder eine Rarität, wie die „Focus“ von CYNIC (Eine Schande übrigens.)

05.10.2000

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3 Kommentare zu Aghora - Aghora

  1. Mitochondrium sagt:

    Saugeil! Also, wenn man ein bisschen was vom e-bass versteht is das sooo geil und auch ich als gitarrist hab da "ohrenweide" wie nur was! Anspruchvoll und dennoch melodiös!

    9/10
  2. NeKraThaal sagt:

    Technisch ist die Band echt klasse, besonders der Drummer und der Bassmann rocken total. Leider finde ich, dass deren technisches Talent ihr kompositorisches übersteigt.

    7/10
  3. paulamarija sagt:

    Am Anfang nerven zwar die Gitarrensoli, da sie sehr aus dem Rahmen fallen, nach drei mal Hören wird das Album sogar so gut, dass man ihm locker 10 Punkte schenkt!

    10/10