AGHAST aus Großbritannien legen mit ihrer neuen EP „Something Else, Something Rotten“ nach und servieren uns hierauf drei neue Songs, irgendwo zwischen Hardcore, Death Metal und Groove Metal. Die gehen richtig in Mark und Bein, vor allem aber in die Nackenmuskulatur. Die will im Winter schließlich gut durchtrainiert werden, und die neue EP der Londoner bietet dafür die perfekte Grundlage. Schon der Opener „King Bitch“ ist nicht nur eine liebevolle, beherzte Hommage an Jesse Pinkman, sondern auch ein amtliches Brett mit breitbeinigem Rhythmus und mörderischen Riffs. Die anderen beiden Tracks stehen dem in nichts nach, bieten Abwechslung, sogar etwas Progressivität und hauen ähnlich überzeugend auf den Putz.
AGHAST lassen einen eher fragend zurück
An dieser Stelle würde ich die Rezension am liebsten beenden und AGHAST mit sieben, vielleicht sogar acht Punkten nach Hause schicken. Aber leider ist da noch die Angelegenheit, diese ärgerliche, irritierende Angelegenheit der fünf übrigen Tracks, die es aus welchem Grunde auch immer auf die EP geschafft haben. Dabei handelt es sich um Remixe der neuen Songs, die von diversen Dubstep- und D’n’B-DJs beigesteuert worden sind. Und in der Folge frage ich mich, ob AGHAST überhaupt wissen, für wen diese EP geeignet sein soll.
Mal ganz davon abgesehen, dass die Remixe wenig Spektakuläres bieten, es sind halt Remixe. Mal ganz davon abgesehen, dass das Remixen neuer, noch nicht recht etablierter Tracks etwas exzessiv und vielleicht auch narzisstisch anmutet. Die Tracks passen nur bedingt auf eine EP, die eigentlich größtenteils dem Death Metal zuzurechnen ist. Der INVERTEX-Remix von „King Bitch“ ist ganz annehmbar und erinnert etwas an frühere PENDULUM. Aber der MISFIT MASSACRE-Remix von „Something Else“ verlangt da schon mehr Toleranz vom Metal-affinen Hörer. Gleiches gilt für den BABYLONS P & TGR-Remix von „Laid Out In Rest“, während der TEMULENT-Remix des selben Tracks so unspezifisch klingt, wie Drum and Bass nur unspezifisch klingen kann.
Hätten es AGHAST bei den drei neuen Tracks gelassen, würde unter der Rezension eine etwas höhere Wertung stehen. So ist „Something Else, Something Rotten“ eine zweischneidige Angelegenheit. Die „richtigen“ Songs sind allesamt klasse. Death-Metal-Fans sollten hier in jedem Falle das ein oder andere Ohr riskieren. Die übrigen Tracks kann man sich dagegen im Großen und Ganzen schenken.
Kommentare
Sag Deine Meinung!