Ages - Uncrown

Review

Die Schweden von AGES gibt es seit mittlerweile neun Jahren. Weitere vier hat es dann noch gebraucht, bis die beiden Herren aus Falun ihr Debüt “Malefic Miasma“ vorlegten. Geboten wurde eher im Midtempobereich angelegter Symphonic Black Metal der melodischen Sorte. In den letzten fünf Jahren hat sich daran auch nichts geändert.

Um den geneigten Fan nicht noch weiter auf die Folter zu spannen: Wer sich vom Erstling anlocken ließ, für den sollte sich das Warten auf “Uncrown“ im Großen und Ganzen gelohnt haben. Vor allem die Produktion ist um einiges kraftvoller ausgefallen. Gleichzeitig konnten AGES die orchestralen Parts noch besser in den Gesamtsound integrieren.

AGES – Orchestrale Tüfteleien für Gemütliche

Der Opener “Burn Them“ nutzt die druckvolle Produktion und prescht ordentlich voran. In der zweiten Hälfte wird das Ganze dann erst einmal ein Wenig gemächlicher, um dann wieder zum großen Final zu blasen. Wenn es auf diese Art zwischenzeitlich gemütlich wird, laufen AGES hier und im Folgenden manchmal Gefahr, dass die atmosphärischen Parts die Spannung nicht ganz halten können.

Allerdings bekommt das Duo (oder Trio?) meist wieder die Kurve. Der Nachfolger “Illicite State“ gestaltet das Verhältnis von drangvollem Furor und unheilschwangerem Luft holen insgesamt schon songdienlicher. “Herolds Of Enslavement“ geht einen anderen Weg und türmt sich nach einem etwas zähen Beginn nach und nach zu einem ansprechenden Sturm auf.

“Uncrown“ verdient die Krone noch nicht wirklich

Songs wie “Hollow Crown“ erinnern einen immer wieder an INSOMNIUM auf schwarzmetallischem Schwedenurlaub. Jedoch kommen AGES nie wirklich an die Dynamik der Finnen heran. In anderen Momenten klingen sie wie zahmere, dafür aber pompösere NAGLFAR. Alles irgendwie eine gediegenere Version von NIGHT CROWNED, um mal neuere Versuche in diesem Genre ins Spiel zu bringen.

“Uncrown“ sind die fünf Jahre akribisches Arbeiten am Detail anzuhören. Das reicht für ein solides Album, ohne wirkliche Durchhänger. Um die acht Punkte zu zücken, sind (mir) die Songs aber irgendwie zu glatt, die Melodien oft zu gefällig, um lange im Ohr zu bleiben. Es wirkt irgendwie, als wären die Ecken und Kanten, das Markante, das eine Platte braucht, über die lange Schaffensphase hinweg abgefeilt worden.

19.08.2020
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