Agent - Kingdom Of Fear
Review
AGENT sind eine noch recht junge, eigentlich neuseeländische Band, die sich auf die weite Reise nach London begeben hat. Schließlich, nach einigen Besetzungswechseln, arbeitete man in der europäischen Metropole das Material für „Kingdom Of Fear“ aus.
Dieses wird mit getapptem Bass ruhig und atmosphärisch eingeleitet. Das folgende „Dark Dreams“ stellt schließlich die Musik AGENTs als die Schnittmenge aus neueren CYNIC und ein wenig TOOL vor. Das Ganze wird allerdings eher in Richtung Alternative schielend und recht handzahm interpretiert. Sonderlich viel Wiedererkennungswert oder Highlights besitzt das Dargebotene auch nicht. Dennoch ist es keinesfalls schlecht – allein den Songs fehlt es schlichtweg an Ecken und Kanten. „Collecting Stars“ beispielsweise steht exemplarisch für das Grundproblem der Scheibe: ein Song nach klassischem Strophe/Refrain-Schema, der rhythmische Strophen und einen melodischen Refrain aufweist. Doch all diese beliebten Ingredienzien werden zu einem – zwar brauchbaren – allerdings nie spannenden Stück verarbeitet. Es hört sich einfach wie ein einziger Übergang an.
AGENT können in den 48 Minuten von „Kingdom Of Fear“ allerdings duchaus zeigen, wohin die Reise gehen könnte. Dafür braucht die Band allerdings zwingendere Songs. Bis dato ist viel Material relativ halbgar, besser gesagt: unausgereift. Dass die Wahlengländer es jedoch verstehen, gute und progressive Song zu komponieren, davon zeugt „Vondelpark“. Der längste Track des Albums weiß mit einem ungewöhnlichen Songaufbau und einem schönem Refrain zu begeistern, jedoch mangelt es auch hier an einem dem Ganzen überstellten Spannungsbogen. Ebenso beeindrucken die Fertigkeiten von Matt Flower am Bass. Er slapt, tappt, zupft und soliert sich voller Bravur durch das ganze Album und vermag oft Akzente zu setzen.
„Kingdom Of Fear“ ist daher keine „schlechte“ Platte. Und wer der Band eine Chance einräumen will, dem sei gesagt: Die Band hat es verdient. Jedoch überzeugt das Songmaterial noch nicht in dem Maße, dass man hier sieben Punkte geben könnte, da es bis dato leider recht identitätslose Standardware mit progressivem Anstrich ist. Das alles wird aber immerhin überzeugend gespielt und präsentiert.
Agent - Kingdom Of Fear
Band | |
---|---|
Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Progressive Metal |
Anzahl Songs | 13 |
Spieldauer | 54:34 |
Release | |
Label | Eigenvertrieb / Just for Kicks |
Trackliste | 01. Autodestruction 02. Dark Dreams 03. Collecting Scars 04. Made Of Gold 05. Leadhenge 06. Lunatic 07. Wilt The Garden 08. Intermezzo 09. Kingdom Of Fear 10. Like You Never Left 11. Vondelpark 12. Lost In Transience 13. Vultures |