Age of Nemesis - Terra Incognita

Review

AGE OF NEMESIS waren mir bisher kein großer Begriff. In Ungarn sind die Jungs in Metalkreisen jedoch so gut wie überall bekannt. Mit ihrem neuen bzw. überarbeiteten Konzeptalbum von 2002 „Terra Incognita“ und mit Hilfe des amerikanischen Labels Magna Carta will die Band nun auch internationale Marktanteile gut machen. Das dürfte den fünf Jungs mit diesem Album auch nicht gerade schwer fallen.

Die Band, Garant für ziemlich überzeugenden progressiven Metal der Marke DREAM THEATER, QUEENSRYCHE und Co. steht mit ihrem neuen Album am Anfang, auch hier zu Lande ihren Bekanntheitsgrad gehörig zu steigern. Auch wenn der Vergleich zu älteren DREAM THEATER Alben nicht von ungefähr kommt, die Band bringt sehr viel Eigenständigkeit mit sich und ist ausgesprochen virtuos. Langeweile wird bei diesem komplexen und diffusen Album niemals aufkommen.

Man hat tolle Melodien im Programm, die vor allem durch die hervorragende Keyboardarbeit sehr in den Vordergrund gehoben wird. Die Solis sind teilweise äußerst schräg und dürften so manchem Gitarrero Kopfzerbrechen bereiten. Trotz des hohen progressiven Charakters bleibt man aber immer noch auf dem Boden der Tatsachen und bringt nicht unnötig viel Verspieltheit in die Songs mit ein. Gerade soviel wie gefordert und eben die richtige Menge macht es aus, um ein Album, wie eben „Terra Incognita“ nicht zwangsweise überproduziert wirken zu lassen.

AGE OF NEMESIS kann mit diesem Album sehr überzeugen und rüttelt zugegeben sehr stark am Thron der US-Größe DREAM THEATER, die ohnehin von Album zu Album „braver“ geworden sind. Die Ungarn haben eben noch jenes Feuer der NYC-Boys zu „Awake“-Zeiten, und leben dies auf ihrem Album auch richtig aus. „Terra Incognita“ ist ohne Zweifel ein Geheimtipp seinesgleichen und wird bei einem weiteren Album dieser Qualität wohl bald keiner mehr bleiben. Progressivfans sollen und müssen hier einfach wach werden.

19.02.2007
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