Agathodaimon - In Darkness

Review

AGATHODAIMON sind mit ihren bisherigen fünf Veröffentlichungen einen konsequenten Weg vom Black zum Dark Metal gegangen. Mit ihrer sechsten Scheibe “In Darkness“, so viel sei schon einmal verraten, gehen sie nun zurück zu ihren Wurzeln.

Und diese liegen ganz eindeutig im Black Metal. So viel Kälte und Düsternis haben die Deutschen seit “Higher Art Of Rebellion“ nicht mehr versprüht. Das Keyboard zum Beispiel ist deutlich in den Hintergrund getreten und steuert nur gelegentlich industriell cleane Melodien bei, die das gesamte Material sehr bedrohlich wirken lassen. Dadurch entsteht mehr Raum für die aggressiven Elemente wie die zähen, fast doomigen Riffs. Diese werden allerdings immer wieder durch schnelles Up Tempo-Drumming konterkariert, das sich gelegentlich sogar bis zu Blastbeats steigert. Auch Sänger Ash ist mit seinem Gekeife in den neun Songs deutlich präsenter, als es Gitarrist Sathonys mit seiner cleanen Stimme noch auf “Serpent’s Embrace“ oder “Phoenix“ war. Wenn dessen düster-charismatische Gesangslage auf „In Darkness“ zum Einsatz kommt, dann nur als kurzer Kontrapunkt zur durchaus deftigen Grundhaltung des Materials.

Dieses erscheint zunächst recht variabel zu sein. Neben dem beherrschenden Black Metal findet man durchaus noch das ein oder andere Versatzstück aus Dark oder Gothic Metal in der Malodieführung. Auch die Gitarrenarrangements sind durchaus anspruchsvoll und weisen hin und wieder sogar in die progressive Richtung. Abgerundet wird dieses Konzept durch die Lyrics, die dieses mal nicht nur in Deutsch und Englisch, sondern auch in Rumänisch präsentiert werden. Allerdings geht diese grundlegende Vielschichtigkeit viel zu häufig in der gewollt heftigen Grundausrichtung der Scheibe unter. Der Hörer muss schon sehr genau aufpassen, um die interessanten Parts im etwas gleichförmigen Geknüppel nicht zu verpassen.

Und genau deshalb dürften es AGATHODAIMON mit “In Darkness“ recht schwer haben. Das Album ist weder Fisch noch Fleisch. Klassische Black Metal Fans werden sich früher oder später an den kurzen Melodie-Momenten stoßen, während die Scheibe für die schwarze Szene wohl zu hart geraten ist. Leider hat die Band viel Potential einfach liegen lassen.

15.06.2013
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