Agathodaimon - Higher Art Of Rebellion

Review

„Higher Art of Rebellion“. Beim Titel erweisen sich die Black Metaller um Frontmann Vlad als gewohnt kreativ.

Obwohl, Moment mal. Black Metaller? Das trifft auf das neue Material wohl nicht mehr ganz zu. Da paßt Dark Metal schon besser, denn für die Definition Black Metal fehlen mir die typischen Highspeedpassagen und musikalischen Aggressionsausbrüche. Im Prinzip kann ich viele Parallelen zum Artikel meines Kollegen Pro ziehen: Mit Songs wie „Tongue of Thorns“ oder „Les Posedes“ hat man es wie damals auf dem ´98er Debüt „Blacken The Angel“ erneut geschafft, erstklassige Stücke zu vertonen, allerdings würde ich z.B. „Neovampirism“ als Totalausfall bezeichnen. Und das ist nicht der einzige Song dieser Sorte.

Das Album hat kein durchgehend gleichbleibendes Qualitätslevel. Die Songs sind zu verschieden und insgesamt wirkt alles ein wenig konzeptionslos. Sicher, mit Gastsänger Byron hat man zweifellos einen guten Griff gemacht. Er schafft es mit seinem cleanen Gesang, dem Album verschiedene Facetten und Atmosphären zu verleihen aber damit allein kann er nicht die Kohlen aus dem Feuer holen. Dabei hat man sich für die Aufnahmen doch extra nach Rumänien begeben, um Mastermind Vlad wieder dabei zu haben, dem die Einreise nach Deutschland noch immer verwährt wird. Aber gerade dieser Ausflug nach Rumänien ist mir ein Dorn im Auge. Denn wenn mein Kollege Pro etwas von einer „guten Produktion“ schreibt, dann muß ich mich doch sehr wundern, ob er eine neu abgemischte Version besitzt oder „gut“ anders definiert. Mir ergab sich bereits vor Erscheinen des Albums die Möglichkeit, mit der Band über die Aufnahmen zu „Higher Art…“ zu sprechen und in einen Song hineinzuhören. Wie schon beim Debüt, wurde mir angekündigt, daß es wieder einmal Probleme mit dem Schlagzeugsound gäbe. Und so ist es dann auch. Ab der Mitte der CD geht das Schlagzeugspiel völlig in einem einzigen Matsch unter, wobei man sich hier und da fragt, was der Mann hinter der Schießbude da eigentlich von sich gibt. Allerdings trifft Matthias, den Schlagzeuger, keine Schuld, da er selbst gar nicht mehr beim Abmischen vor Ort war. Es handelt sich also nicht um Spielfehler oder dergleichen, viel eher wurde beim Mischen einfach nicht darauf geachtet, wie sich das Schlagzeug bei den einzelnen Songs verhält. Des weiteren schwankt die Gesamtlautstärke zwischen den einzelnen Songs, was ebenfalls dem Produzenten anzulasten ist.

Nun gut, ich möchte mich jetzt hier allerdings nicht in die Soundproblematik verheddern. Summa summarum gebe ich „Higher Art…“ ebenfalls 7 Punkte, mit der Hoffnung, daß man den dritten Longplayer in einem renommierten (deutschen) Studio zusammen mit Vlad einspielen kann und daß man sich vielleicht wieder ein wenig mehr auf die Wurzeln der Band besinnt und nicht zu sehr in die ruhigere Ecke abrutscht.

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16.12.1999

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