Agamendon nennt sich diese Formation aus dem Ruhrgebiet also. Wie die meisten Jungcombos haben sich auch Agamendon den eher brachialen Klängen verschrieben, weil es für den Anfang ja oft am einfachsten ist. Wenn man dann auch noch das Prädikat Melodic Death Metal auf sein Etikett drucken kann, ist of die erste Hürde schon genommen. Das denken zumindest viele der „aufstrebenden“ Kapellen. So richtig klappen will es aber bei den wenigsten, weil zu oft schlicht die Eigenständigkeit fehlt, oder man einfach an den eigenen musikalischen Fähigkeiten scheitert. Eigentlich schon genug gesagt, sollte man meinen und es drängt sich einem der Verdacht auf, dass auch Agamendon ein Vertreter der Gattung sind, dich auf Teufel komm raus eine goldene Gitarre gewinnen wollen. Aber weit gefehlt, Agamendon sind durchaus ein hoffnungsvoller Vertreter dieser Bewegung. Angefangen bei der Gitarrenfraktion, die ein superbes Riff nach dem anderen aus dem Ärmel schüttelt bis hin zu einer Rhythmusbank, die über die gesamte Dauer der Scheibe knochentrocken den Takt vorgibt. Auch wenn die Jungs keineswegs irgendwelchen Idolen nachlaufen, sind doch leichte Berührpunkte zu erkennen, die bei den todesmetallisch gefärbten Parts in At The Gates und frühen In Flames Scheiben liegen. Zu den Death-Parts gesellen sich außerdem ab und an leichte Black-Metal Anleihen, die stellenweise die Songs durchzucken. Soweit ist alles im grünen Bereich, die Songstrukturen sind angenehm durchdacht und vereinbaren sich hervorragend mit den musikalischen Fähigkeiten der Jungs. Einzig die Stimme des Fronters, der sich vom derben Gegrunze bis hin zum heißeren Gekeife, das eher an das Geräusch auf dem Klo nach einer Absinth Nacht erinnert, am gesamten Spektrum probiert, weiß nicht wirklich zu punkten. Eigentlich echt schade, denn die gesangliche Flaute erstreckt sich keineswegs über das gesamte Album, sondern kommt vor allem dann zu tragen, wenn Sänger „Julian“ zu den hohen Kreischattacken ansetzt. Aber was solls, ich meine es muss ja auch noch Verbesserungspotenzial geben, denn der Rest des Debüts ist wirklich gelungen, macht Spaß und die Band hat mit „The Toxic Way Of Life“ eine Flamme zum Lodern gebracht, die mit etwas Glück und harter Arbeit bald hell erstahlen könnte.
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