Agalloch - The Mantle

Review

AGALLOCH haben etwas Zwielichtiges an sich. Es schwingt in der Musik, prägt den Gesang und kann sowohl im Farbton des Covers als auch in der Booklet-Gestaltung wieder gefunden werden. Im letzteren Fall ist es die Farbe grau (deren Wahl vielleicht auch auf den Labelnamen Grau zurückzuführen ist, deren erste Veröffentlichung „The Mantle“ ist) – irgendwo zwischen schwarz und weiß. In dieser Palette, zwischen hell und dunkel, bewegt sich auch das musikalische Bild des dritten Albums der Amerikaner. Elektrische als auch akustische Gitarren prägen in einem Mit- und Gegeneinander von dumpfen und klar angeschlagenen Klängen „The Mantle“.
Nicht minder gegensätzliche Ausdrücke treffen auf gesanglicher Ebene aufeinander. Urwüchsiges Keifen, untergründiges Graulen verleiht AGALLOCH etwas erdiges, demgegenüber sich der klare Gesang ins lichte, mitunter fast hymnische stürzt. Von der Ausgewogenheit derartiger Wechselspiele ist „The Mantle“ gekennzeichnet, wodurch auch das über zehn minütige Stück „In The Shadow Of Our Pale Companion“ während seiner gesamten Länge nicht an Dynamik verliert. AGALLOCH vereinen in einer „trügerischen“ Gefasstheit nicht nur Einflüsse des (Neo-)Folk und (Dark-)Metal sondern auch rockige Elemente zu einem homogenen Etwas in der fahlen Dämmerung aus Melancholie, Verzweiflung, Demut und Sinnlichkeit.

28.10.2002
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