Agalloch - Ashes Against The Grain

Review

Nach dem Erfolg von „The Mantle“ haben sich AGALLOCH ihren festen Platz in Herzen vieler Fans der dunklen Musik erspielt. Diesen Platz wollen sie mit ihrem neuen Album festigen und setzen die mit dem Vorgänger eingeschlagene Richtung fort. Die Portländer mixen schwermütige, sich hin und wieder zu einer Wand aufbauende Gitarren mit ruhigen, folkangehauchten Passagen, die eine melancholische Stimmung verbreiten. Sänger John Haugham setzt seine Vocals variabel ein und wechselt zwischen Grunzen, gefühlsvollen cleanen Parts und düsterem Geflüster, das dem Zuhörer einen kalten Schauer über den Rücken laufen lässt. Aggression und Kälte der harten Töne kontrastieren, und harmonieren zugleich, mit der Wärme und Sanftheit der leicht gezupften Akustikgitarren, die stellenweise schon fast eine „Lagerfeuer Romantik“ versprühen lassen. Die Kompositionen sind spannend und abwechslungsreich aufgebaut, ohne dass dabei die schon fast hypnotisierende Atmosphäre verloren geht. Trotz der schnelleren und härteren Ausbrüchen atmet „Ashes Against The Grain“ eine wundersame Ruhe aus – zum Nachdenken, oder zum Träumen. Letzteres trifft besonders gut auf das praktisch aus drei Tracks bestehende Ende des Albums zu, mit dem in meinen Augen, äh Ohren, der Höhepunkt der Veröffentlichung folgt. Die drei Teile von „Our Fortress Is Burning“ verinnerlichen alles das, was AGALLOCHs Genialität ausmacht – ein tolles Songwriting, so viel Tiefe, so viel Melancholie und einfach nur Schönheit. Wer sich die heißen Tage mit Musik abkühlen will, ist bei den herbstlichen Klängen von „Ashes Against The Grain“ bestens aufgehoben.

01.08.2006
Exit mobile version