Afterfeedback - Afterfeedback

Review

Wenn man den trendforschenden Musikologen Glauben schenken darf, dann hat der New-Metal seinen Zenit hinter und die rap-rockende Zunft den Abstieg in die Irrelevanz vor sich. „Gut so“ werden sich einige Kleingeister denken, nur um später vom nächsten Trend, der sich in den Staaten zusammenbraut, weiternerven zu lassen. Aber bevor’s soweit ist, schallt erstmal das globale Echo auf den New-Metal-Hype zurück – eine weltweit verbreitete Schar von Trittbrettfahrern, die ihre erfolgreichen US-Vorbilder mehr oder minder erfolgreich versuchen zu kopieren. Ähnlich wie 4Lyn (Deutschland) oder Pleymo (Frankreich), so liefern Afterfeedback aus Spanien eine weitere Blaupause für den eh schon überfüllten Markt. Ihr Sound strotz nur so vor Sevendust-, POD-, Deftones- und Limp Bizkit-Anleihen, so dass leider wenig Platz für eine eigene Note bleibt. Wird dann noch zu elektronischen Elementen („Equilibrium“) gegriffen, klingt es (hit-)verdächtig nach Linkin Park. Man hat eben die Wahl, ob man das etablierte Rezept variiert und sein Heil in Extremen (Slipknot) oder kreativen Wagnissen (System Of A Down) sucht, oder so wie Afterfeedback sich mit dem x-mal aufgekochten Süppchen ins New-Metal-Franchising miteinreiht. Andererseits muss man Afterfeedback zugestehen, dass sie ihr Handwerk verstehen und dabei alle Register ziehen. Die Songs sind clever strukturiert und abwechslungsreich, die Vocals agieren flexibel und dynamisch zwischen melodischen Hooklines und Raps, das Spiel der Band ist überaus tight und die Produktion makellos. Was fehlt ist allerdings der unverkennbare Selling Point, der Afterfeedback aus dem Wust an New-Metal-Bands herausragen lässt. Dabei beweist der einzige spanischsprachige Track „XXX“, der zudem weitaus Hip-Hop-lastiger als der Rest des Albums ist, dass sie ihren Exotenbonus grundlos verschenkt haben. Und so bleibt unter Strich ein Album, dass qualitativ alle Standards erfüllt, aber nie über das nötige Überraschungsmoment verfügt. Wer generell keine Akzeptanzprobleme gegenüber diesem Genre hat und sich noch nicht an Sevendust/POD sattgehört hat, kann mit dieser Scheibe nicht viel falsch machen. Ergibt unterm Strich ne 6,5.

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16.01.2004

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