After All - Rejection Overruled

Review

Die Belgier von AFTER ALL sind 20 Jahre nach der ersten LP alte Thrash-Hasen, denen trotz ihrer Reife auf „Rejection Overruled“ einige beeindruckend juvenile, da energiegeladene akustische Haken gelingen. Ihre Erfahrung schlägt sich zudem in einer allseits souveränen Vorstellung nieder.

Stark ist vor allem anderen dabei der Gesang Sammy Pelemans, der mit seiner bevorzugt hohen, aber nur an ausgewählter Stelle in WATCHTOWER- oder AGENT-STEEL-Höhen sich aufschwingenden Stimme gekonnt und variabel durch die Songs führt. Wie OVERKILLs Blitz gelegentlich auch aggressiv shoutend, klingt der immer noch neue Fronter von AFTER ALL insgesamt deutlich melodischer und lässt seine Stimmbänder dazu mitunter gar in alter Warrel-Dane-Manier vibrieren. Der Titelsong „Rejection Overruled“ lässt mich von der Stimmungf her jedenfalls immer wieder fast an eine Koffein-Variante von SANCTUARY denken – und das nicht nur wegen des Gesangs.

AFTER ALL spielen 2015 nämlich eine gleichermaßen eingängige wie technisch und hinsichtlich der Songstrukturen hinreichend anspruchsvolle Variante des Thrash, die vor allem im gehobenen Midtempo angesiedelt mit einem Lauf immer wieder im Terrain des Power Metal landet. Die drei Songs sind flüssig arrangiert, gehen gut ins Ohr und führen zu willkommenen Assoziationen ohne abzukupfern. So sollte es sein. Wobei „Land Of Sin“ zwar die Neuaufnahme eines älteren Songs ist, dafür gibt sich Andy LaRocque von KING DIAMOND hier die Ehre. Als Bonus kommt diese Vinyl-EP zudem mit einem Repka-Cover daher, welches im Gegernsatz zu demjenigen der ansonsten coolen GRUESOME-Scheibe tatsächlich etwas kann.

Wird das Niveau vor allem des Titelsongs auf dem kommenden kompletten Album gehalten, kommt da ein bombensicherer Tipp für die Zielgruppe auf uns zu!

28.06.2015
Exit mobile version