After All - Eos

Review

Satte zehn Alben und über 30 Jahre Bandgeschichte – AFTER ALL haben schon viel erreicht, obwohl ihnen der Sprung aus der zweiten Reihe nie geglückt ist. Sechs Jahre nach „Waves Of Annihilation“ gibt es mit „Eos“ endlich wieder ein neues Album der Belgier.

AFTER ALL – neues Album, neuer Sänger

Den Kern der Band bilden nach wie vor die beiden Gründungsmitglieder Dries Van Damme (auch ACID) und Christophe Depree (auch CHANNEL ZERO) an den Gitarren. Bassist Frederic Vanmassenhove ist seit 2010 dabei, Schlagzeuger Bert Guillemont seit 2015. Relativ neu hinzugekommen ist Sänger Mike Slembrouck (auch IRON MASK), dessen erste Veröffentlichung mit AFTER ALL die auf 300 Stück limitierte 7″ EP „Restore To Sanity“ war. Nun wird er zum ersten Mal mit „Eos“ dem Großteil der Fans vorgestellt.

„Eos“ variiert den bekannten Stil der Band nur leicht

Grundsätzlich bleiben sich die Belgier, wie nicht anders zu erwarten, treu. Der Sound hat sich lediglich etwas verlagert. War der Vorgänger „Waves Of Annihilation“ noch etwas stärker im Thrash Metal verwurzelt, haben sich AFTER ALL mit „Eos“ weiter in Richtung Speed und US Metal entwickelt. Nach dem Intro „Premonition“ geht es mit „The Judas Kiss“ gleich deftig los in hoher Geschwindigkeit und wohldosierter Härte, heavy Riffs und treibendem Schlagzeugspiel. Was gleich auffällt ist, dass Mike seinen Vorgänger Sammy Peleman mühelos ersetzt, der gute Mann hat schön viel Ausdruck in seiner Stimme und fügt sich gekonnt ins Gesamtbild von AFTER ALL ein. „Deceptor“ ist ebenfalls flott, aber etwas abwechslungsreicher als der Opener und melodischer im Gesang. Groß ist auch „Elegy For The Lost“, ein klarer Höhepunkt auf „Eos“. Die Melodieführung ist wunderbar emotional gehalten, kraftvolle Gitarren, starke Gesangsarbeit, berührender Text. Das zunächst besinnlichere „Waiting For The Rain“ beginnt zunächst balladesk, ehe sich das dynamische und spannende Stück nach ca. 2 Minuten Spielzeit heavy entwickelt. Auf der Habenseite stehen auch „Grand Illusion“, in welchem die melodischen Gesangslinien jenen von John Arch (FATES WARNING) ähneln, sowie die abschließende Power-Ballade „At Dawn’s First Light“ in gemäßigtem Tempo und emotionalem Gesang.

Demgegenüber enthält „Eos“ aber auch mit „Kindred Spirits“ oder „Shadows Of The Mind“ eher soliden, wenig überraschenden Durchschnitt. Und wer Innovationen, neue Akzente sucht, ist hier auch falsch. Hier gibt es amtlichen, authentischen Metal mit viel Tempo, einer guten Portion Härte und Melodie.

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21.10.2022

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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