Aeternus - HeXaeon

Review

Galerie mit 9 Bildern: Under The Black Sun 2016 - Aeternus

AETERNUS waren seit längerem untergetaucht, haben das Label und nach den Aufnahmen zu diesem Album den Schlagzeuger gewechselt (was ich als großen Verlust betrachte, denn Erik ist wirklich einer der unterbewertetsten Drummer Metal-Norwegens!) und sind nach endlosen Verzögerungen mit „HeXaeon“ zurück. Vorerst ist aber eigentlich alles beim Alten geblieben. Die Platte ist unverkennbar ein AETERNUS-Album, wenn auch eines der neueren Zeit und auch wenn HELHEIM-Leihgabe V’gandr einigen (vor allem lyrischen) Anteil an „HeXaeon“ hatte. Ares‘ Grabesstimme ist unverwechselbar prägend und das mit Abstand düsterste Element des ganzen Albums. Auch wenn das Trio im Booklet nochmal explizit darauf hinweist, dass es „Dark Metal“, nicht mehr und nicht weniger spielt, so haben sich AETERNUS seit den ersten drei Alben doch mehr und mehr aus dem Death-Metal-Fundus bedient. Heißt: runtergestimmte, vetrackt-groovige Rhythmusfraktion, freakige Leadgitarren mit viel Technik, extrem straighte Doublebass, haufenweise Breaks, dafür wenig echte düstere Atmosphäre. Die kommt selten auf, nur beim mit Akustik- und Effektgitarren verzierten Titelstück, in „Ageless Void“ mit seinen dezenten cleanen Gesangspassagen oder in dem thrashig-avantgardistischen „Christ Bait“. Die wenigen Experimente und Neuerungen halten sich angenehm im Hintergrund und sind intelligent und songdienlich eingesetzt. Alles weitere ist mehr oder weniger altbekannt und fesselt niemanden, der schon ein oder zwei AETERNUS-Alben kennt, an die Boxen. Dazu kommt, dass die Platte mit gerade 33 Minuten und insgesamt sehr kurzen Stücken auch nicht gerade das Epischste ist, was die Norweger von sich gegeben haben. Erinnert man sich an ein Meisterwerk wie „… and so the night became“, in dem das geniale Intro schon länger war als die meisten Stücke hier, stimmt das schon ein wenig traurig. Schön ist nur, dass die wunderbar erdige, natürliche Produktion frappierend an genau jenes Album erinnert – das ist aber auch alles.
„HeXaeon“ macht noch einmal deutlich, warum es AETERNUS trotz immer beachtlicher bis anständiger Leistungen sowohl live als auch auf CD nie bis nach ganz oben geschafft haben: ihnen fehlt die Konstanz, die Eingängigkeit, die Zugänglichkeit. Eine gute Band, ein gutes Album ohne nennenswerte Schwächen und Höhepunkte – und das ist alles. Ich fürchte, das wird sich nach einem halben Dutzen Alben auch nicht mehr ändern, in keine der beiden Richtungen. Entweder man nimmt sie also so wie sie sind, oder man lässt es bleiben.

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18.07.2006

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