Black Metal mit einem kunstvollen Anstrich liefern die in Berlin beheimateten ÆTERNUM SACRO auf ihrem zweiten Album „Cielos Prometidos, Cielos Clandestinos“. Der kryptisch anmutende Titel deutet in gewisser Weise die pathetischen Weiten und ausufernden Arrangements des Duos an. Die Aufmachung der Scheibe ist vielversprechend, die Produktion halbwegs stabil und vier Songs mit einer Gesamtspieldauer von einer Dreiviertel Stunde verlangen Muse von den Hörer:innen.
ÆTERNUM SACRO treiben es auf die Spitze
Schon der Opener sägt mit seinen 13:20 an den Nerven, weil der Sound nicht ausgewogen genug ist, das prinzipiell hervorragende Songwriting zu tragen. Bissige Gitarren gehören im Black Metal standardmäßig zum guten Ton, die Bässe kommen im Mix aber leider deutlich zu kurz. Immerhin schlagen ÆTERNUM SACRO durchaus progressive Pfade ein, die gerade rhythmisch bemerkenswert sind. Die choralen Clean Vocals wirken schon etwas unbeholfen, wenngleich die Ideen grundsätzlich zur Auflockerung der überlangen Tracks beitragen.
„Cielos Prometidos, Cielos Clandestinos“ bietet hochwertige Instrumentalparts
Gerade weil ÆTERNUM SACRO wenige Klischees bedienen, lassen sich die vier Songs trotz allem in einem Durchgang hören. Statt ziellosem Blast-Beat-Geballer pendeln sich die Stücke größtenteils in Midtempo-Szenarien ein, wobei die Band die BPMs hie und da sogar noch auf ein Mindestmaß drosseln. Das erzeugt genügend Raum um mit „Cielos Prometidos, Cielos Clandestinos“ auf eine musikalische Entdeckungsreise zu gehen. Die Instrumentalparts lassen sich dabei kaum kritisieren, während die Achillesverse des Albums über weite Teile die Clean Vocals bleiben und das Mastering breiter ausgelegt sein dürfte. Und das wirkt sich leider negativ auf die Motivation aus, die Songs ein zweites Mal zu hören.
In jedem Fall besitzen ÆTERNUM SACRO genug Talent und musikalisches Können, um sich von der breiten Masse abzuheben. Wenn die Band die erwähnten Kritikpunkte künftig vermeidet, darf man auf das dritte Album gespannt sein.
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