Aesthetic Perfection - A Violent Emotion

Review

Galerie mit 26 Bildern: Aesthetic Perfection - Tour 2020 in Offenbach am Main

Es gibt Bands, die veröffentlichen definitiv zu selten neue Alben. Bei manchen ist dies nicht weiter tragisch, vielleicht ist man stellenweise sogar froh darüber, von der ein oder anderen Band nichts mehr zu hören. Schade ist es allerdings im Fall von Bands wie AESTHETIC PERFECTION, die 2005 quasi wie aus dem Nichts mit „Close To Human“ eine richtig fette Elektro-Platte ablieferten. Zwar gab es dank des Seitenprojekts NECESSARY RESPONSE zumindest ein ebenfalls sehr gelungenes Zwischenspiel aus der Feder von Mastermind Daniel Graves, satte drei Jahren mussten jedoch vergehen, bis mit „A Violent Emotion“ das zweite Album von AESTHETIC PERFECTION fertig wurde.

Musikalisch hat sich auf „A Violent Emotion“ glücklicherweise nur wenig verändert. Das Album startet mit „Spit It Out“ und „Schadenfreude“ mit zwei Elektrostampfern par excellence. Die harten Beats werden dabei unterstützt von ausgeklügelten Samples, hinzu kommen durchaus eingängige Refrainbögen und melodische Soundspielereien. Das folgende „The Siren“ überrascht ein wenig, erinnert es vom Härtegrad eher an NECESSARY RESPONSE, da Daniel Graves den Vocoder hier ausgelassen hat und man erfreut feststellen kann, dass der Mann tatsächlich auch ordentlich singen kann. Nach dem etwas düsteren und schleppenden „A Quiet Anthem“ knallen einem bei „Living The Wasted Life“, „The Great Depression“ und vor allem auch beim enrgiegeladenen „Pale“ wieder ordentlich die Beats und verzerrten Vocals um die Ohren. Sehr nett anzuhören und dem Albumtitel entsprechend verbinden gerade diese Songs durch ihre Durchmischung von Härte und melodischen Elementen eben genau „violence“ und „emotion“. Mit dem instrumentalen „Arsenic On The Rocks“ kann ich dann persönlich nicht viel anfangen, viel ausdrucksstärker ist da schon der Schlusstrack „The Ones“, bei dem der Vocoder erneut ausgeschaltet wurde und der das Album mit seinem poppigen Refrain fast schon ein wenig beschwingt ausklingen lässt.

Und so entpuppt sich „A Violent Emotion“ als würdiger Nachfolger von „Close To Human“ – wenn man sich auch wünschen würde, dass noch der ein oder andere Song mehr den Weg auf das Album gefunden hätte. Zieht man einmal das kurze Intro und das wenig aufregende Instrumental ab, bleiben unter dem Strich gerade einmal acht Songs – in Zeiten, in denen CDs um die 15 Euro kosten vielleicht etwas wenig. Die Argumente, sich „A Violent Emotion“ trotzdem zuzulegen, sind allerdings dennoch stark, da trotz zurückhaltender Quantität die Qualität überzeugen kann.

07.10.2008

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