Aeonyzhar - Liberation

Review

Der Hannoveraner Fünfer von AEONYZHAR tritt mit seiner EP „Liberation“ zum zweiten Mal an die Öffentlichkeit. Im Jahr 2008 gab es ein „Ascension“ betiteltes Demo, welches bereits den Weg auf diese Seiten fand – und nicht uneingeschränkt begeistern konnte. Zu heterogen wirkten offenbar die sinfonischen Anteile in AEONYZHARs Extrem Metal – auch wenn schon in den drei Songs von vor fünf Jahren das Gespür für gekonnte Arrangements durchscheinen konnte.

Wie sieht das anno 2013 aus? Es besteht in meinen Ohren keinerlei Zweifel daran, dass die Musiker – allen voran wohl Christian Kupczyk, der für die orchestralen Anteile verantwortlich zeichnet (womit ich natürlich in keiner Weise die Beiträge der anderen Instrumentalisten herabwürdigen möchte!) – genau wissen, was sie da tun, wenn sie ihre Songs arrangieren. Ebenso sind AEONYZHAR technisch über alle Zweifel erhaben: Geboten wird zackiger extremer Metal, in em sich allerlei Feinheiten an den Instrumenten offenbaren – die Gitarrenarbeit erinnert mich mal an KEEP OF KALESSIN, mal an THE KOVENANT zu „Nexus Polaris“-Zeiten. Auch Namen wie EMPEROR oder (frühe) HIDDEN IN THE FOG geistern mir beim Genuss der fünf Songs durch den Kopf.

Dabei ist der sinfonische Anteil zwar jederzeit präsent, jedoch nicht so penetrant wie bei vielen anderen sinfonisch orientierten Schwarzwurzel-Kapellen. Es entsteht auch zu keinem Zeitpunkt der Eindruck, als sei das Konserven-Orchester a) zum Selbstzweck enthalten oder b) nur „weil sie es können“.

Wo ist jetzt der Haken? Ich kann für mich persönlich zwei Dinge ausmachen, die „Liberation“ statt zu einer hervorragenden Veröffentlichung „nur“ zu einem etwas überdurchschnittlichen Tondokument machen: Da wäre zum Einen der Gesang, mit dem ich leider überhaupt nicht warm werde – etwas zu weit im Vordergrund agiert Vokalist Patrick Marauska noch dazu in einer Tonlage, die nicht so recht zum musikalischen Fundament passen will. Der andere (gewichtigere) Haken ist, dass AEONYZHAR in den gut 22 Minuten nie schaffen, mich emotional mitzureißen. Gute Ideen gibt es genug (die Dur-Auflösung im zweiten Song „Seed Of Oblivion“ beispielsweise), aber sie gehen meinem Eindruck nach immer nur den halben Weg. Schade.

14.06.2013

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