Aeon Zen - A Mind's Portrait

Review

Eine Portion exzellenten Progressive Rock gefällig? AEON ZEN vermischen harte Klänge mit komplex verspielten sowie atmosphärischen und ruhigen Passagen. Als grober Vergleich fallen mir national die großartigen THE AMBER LIGHT ein, aber auch Fans von internationalen Kapellen THRESHOLD und DREAM THEATER sollten AEON ZEN mehr als zu schätzen wissen. Das Debüt „A Mind’s Portrait“ ist extrem facettenreich, so stehen vergleichsweise harte Metal-Songs wie „Existence“ oder „Time Divine“ wie selbst verständlich neben melancholischen und sparsam instrumentierten Balladen wie „Hopes Echo Pt1 – The Wake“ oder „Heaven’s Falling“. Mit „Goddess“ ist gar ein an klassische Musik angelehntes Instrumental vertreten. Jeder Song ist im wahrsten Sinne des Wortes wie ein Überraschungs-Ei. Nur werden hier keine überflüssigen Dinge – oder Songs – ans Tageslicht befördert. Die gut und druckvoll produzierte Scheibe kommt ohne Ausfälle aus. Dieser Umstand besitzt mittlerweile Seltenheitswert.

Die in London ansässige Truppe besteht im Kern aus den beiden blutjungen Richard Hinks (g./b./keys.) und Lloyd Gusto (dr.), welche das Material größtenteils im Alter von 17 (!) Jahren schrieben und gut drei Jahre später mit einer Heerschaar z.T. recht bekannter Gastmusiker eintüteten. So sind u.a. Andreas Novak (MIND’S EYE, NOVAK), Nils K Rue (PAGAN’S MIND, EIDOLON, X-WORLD/5) oder Andi Kravljaca (SILENT CALL, SEVENTH WONDER) als Sänger zu hören. Interessant ist auch der Umstand, dass „A Mind’s Portrait“ bedingt durch die internationale Beteiligung in insgesamt fünf Ländern aufgenommen wurde, was aber dem Geist der Scheibe alles andere als geschadet zu haben scheint. AEON ZEN kommen bei aller stilistischen Vielfalt und personell breit aufgefächerten Mannschaft immer kompakt und als musikalische Einheit daher, was wohl als besondere Leistung der beiden Bandköpfe, die sich mittlerweile einem Musik-Studium verschrieben haben, vermerkt werden muss.

Unverzichtbare Anspieltipps sind das episch angehauchte und hochmelodische „Blinded Rain“ und das Prog-Metal-Monster „The Demise Of The Fifth Sun“. AEON ZEN sind eine frische, interessante und einzigartige Truppe, die todsicher noch viel von sich hören lassen wird. Sagt nicht, dass wir euch nicht rechtzeitig auf diese starke Formation aufmerksam gemacht haben. Die empfehlenswerte Scheibe ist über die einschlägigen Web-Shops und natürlich über die Bandseite erhältlich.

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11.05.2009

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