Zwei Jahre nachdem Sean Reinert und Paul Masvidal das erste Lebenszeichen ihrer neuen Band AEON SPOKE über die Äther funkten, kommt nun ihr selbstbetiteltes Debütalbum auf den Markt. Der inoffizielle Vorgänger „Above The Buried Cry“, mit dem damals Radiostationen und Presse bemustert worden waren, soll nie wirklich erschienen sein – von der Single-Auskopplung „Emmanuel“, die es seit dieser Zeit samt Video auf der Bandwebsite zum kostenlosen Download gibt, einmal abgesehen. Und so wundert es auch kaum, dass sieben der zehn enthaltenen Songs auf dem Album von „Above The Buried Cry“ stammen.
Einen besseren Zeitpunkt für eine Veröffentlichung hätten sich die beiden samt Mitstreiter Evo nicht aussuchen können, ist das Medieninteresse an ihnen aufgrund der CYNIC-Reunion dieser Tage doch nicht zu übersehen. Dennoch könnten die beiden Bands stilistisch nicht weiter auseinander liegen. Denn mit ihrem ehemaligen Betätigungsfeld, mit dem sich Sean und Paul Anfang der Neunziger ihre ersten Lorbeeren verdient haben, hat AEON SPOKE bis auf ein paar vereinzelte Stimmeffekte, die mit etwas gutem Willen noch an „Focus“ erinnern, nichts gemein.
AEON SPOKE widmen sich den ruhigen Tönen, wirken bedächtig und hüllen sich stets in balladeske Vorsicht. Doch die Grundstimmung ihrer Songs ist bei aller Melancholie und Nachdenklichkeit eine positive. Das Licht am Ende des Tunnels ist deutlich zu sehen. Dieser Ausdruck kommt nicht von ungefähr, arbeitet Frontmann Paul doch nun schon seit Jahren als Musiktherapeut mit Todkranken. In der Musik schlägt sich das in einer Behutsamkeit nieder, die sich der Zerbrechlichkeit aller Existenz sehr bewusst zu sein scheint. Vergleiche etwa mit COLDPLAY, KEANE oder RADIOHEAD liegen auf der Hand, werden AEON SPOKE dennoch nicht gerecht, da diese den Seiltanz über Leid und Hoffnung so beherrschen, dass sie nie zu einer oder der anderen Seite herunterkippen.
Schon „Above The Buried Cry“ wusste in dieser Hinsicht zu überzeugen, weshalb man sich fragt, warum das Album nicht in seiner Ganzheit erneut veröffentlicht wird. Angesichts eines Songs wie „Cavalry Of Woe“, der als einer von drei neuen Tracks den Weg auf die Platte gefunden hat, ist einem das aber auch schnell gleichgültig. Denn mit besagtem Song haben AEON SPOKE wirklich etwas Großes geschaffen. Auch wenn der emotionale Höhepunkt damit gleich am Anfang der Platte steht, ist die Scheibe in sich dennoch schön stimmig und hochklassig. Auch die beiden anderen neuen Tracks „Sand And Foam“ und „The Fisher Tale“ fügen sich sehr gut zwischen (zumindest für einige) bekannte Tracks wie „Emmanuel“ oder „Pablo At The Park“ ein.
Wer melancholische Musik mit Silberstreif am Horizont mag, oder auf Bands wie BLACKFIELD und neuere ANATHEMA steht, darf sich auf „Aeon Spoke“ freuen.
\"Der inoffizielle Vorgänger \"Above The Buried Cry\", mit dem damals Radiostationen und Presse bemustert worden waren, soll nie wirklich erschienen sein\"
Was? Häh? Nie erschienen? was soll der Quatsch? Da denkt man, es kommt ein neues Aeon Spoke album, und dann sind über die Hälfte bereits auf dem Vorgänger veröffentlicht?!
Mieseste Bauernfängerei nenn ich das. Mann Mann Mann.
Was ist das denn bitte für ein halbgarer Schrammel-Pop-Rock? Ein Sänger, der mal gerne einer werden möchte (selten eine langweiligere und ausdruckslosere Stimme gehört). Wenn man bedenkt, was für begnadete (Ex-CYNIC-) Musiker hinter AEON SPOKE stecken, muss ich schon die Stirn runzeln. Es zeigt nur einmal mehr, das es nicht reicht, sein Instrument perfekt zu beherrschen, man muss auch gute Songs schreiben können. Leider kann ich Letzteres von den Jungs nicht wirklich behaupten. Das hier ist strunzlangweiliger Indie-Pop der Marke "ich würde gern, kriegs aber noch nicht richtig hin". Und dieser Sänger…. da biegen sich mir die Fußnägel hoch… Schade schade. Mal abgesehen davon, dass hier alte, bereits veröffentlichte AEON SPOKE-Songs einfach nochmal verwendet wurden, ist dieses Album alles andere als eine Meisterleistung. Schwach!
Thomas‘ Reviews sind meistens sehr vorsichtig zu betrachten. Auch hier hat wieder seine totale Fehleinschätzung eingeschlagen. Hier ist Sickman eindeutig mehr Glauben zu schenken…