Es ist aller Ehren wert, dass die Stuttgarter [AEM-X] ihr Debüt „Grenzfläche“ gleich mit dreisprachigem Gesang bereichern. Allerdings sollten wir spätestens an diesem Punkt über den Begriff „Gesang“ Klarheit schaffen. Während sich die raue Stimme in einer Mischung aus DIE TOTEN HOSEN und IN EXTREMO zwar ein wenig hingerotzt aber doch recht passabel aus der Affäre zieht, sind die cleanen Vocals eine mittlere Katastrophe. Es ist mit Sicherheit kein Geheimnis, dass man respektablen Abstand vor dem Mikro halten sollte, wenn man es nicht kann, da sonst fahrlässig in Kauf genommen wird, durch Kollateralschäden das restliche musikalische Schaffen empfindlich abzuwerten. Und auch hier ist dies nicht anders: Schimpfte man sich nicht gerade Rezensent, man hätte keinen Bock, sich näher mit der Musik zu beschäftigen.
Wäre Crossover nicht tot, er wäre hier wahrscheinlich gestorben. Nach einem passablen Opener-Riff fliegt einem die pure Langweile entgegen, die sich auch noch ins unermessliche wiederholt („lauf, lauf, lauf, kleines Lamm, lauf, lauf, lauf, kleines Lamm, lauf, lauf, lauf…“). Ein oft zu einfältiger Songaufbau und wenig inspirierende Texte („Du kotzt mich an“) machen stellenweise gute Ansätze („Oberflächlichkeit“) zunichte. Dass (verständlicherweise) der nötige Druck durch den Sound in Eigenproduktion fehlt, ist noch das kleinere Übel. [AEM-X] sind mit Sicherheit eine engagiert ans Werk gehende Band, aber bitte nimm denen mal jemand das Mikrophon weg.
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