Äera - Schein

Review

Galerie mit 16 Bildern: Äera - Wintermelodei 2023

Die Münsterländer Debütanten von ÄERA wollen schon mit ihrem Namen signalisieren, wo die musikalische Reise hingehen soll. Steckt doch das altdeutsche Wort für Erde darin. Demgemäß will „Schein“ den geneigten Hörer mit auf einen schwarzmetallischen Trip durch die wuselige und wuchtige Natur nehmen. Mal treibend, mal atmosphärisch arbeitet sich der Fünfer mit ebenso vielen, meist überlangen Songs durchs Unterholz.

ÄERA – erdig, sanft und ein bisschen pathetisch

Mit dem Opener „Feuers Gabe“ laden ÄERA druckvoll arrangiert aber behutsam zum Waldspaziergang ein, dümpeln zuerst aber ein Wenig vor sich hin, bis sie dann in der zweiten Hälfte des Songs Fahrt aufnehmen und so ihre Stärke ausspielen. Immer, wenn „Schein“ mit durchgedrücktem Gaspedal durch die Fauna holzt, hinterlassen ÄERA einen starken Eindruck. Obwohl noch neu in der Riege der atmosphärischen Schwarzwurzler, sind sie in solchen Momenten Genregrößen wie IMPERIUM DEKADENZ dicht auf den Fersen.

So packt einen „Auf kargem Grund“ vom ersten Moment an, verliert dann aber den roten Faden. Ähnlich viel Licht mit dem Quäntchen Schatten offenbart auch der Gesang von Milan S. Kraftvoll und variantenreich krächzt und keift er sich durch andeutungsreiche Lyrics. Die schrammen allerdings das ein oder andere Mal knapp an der Pathetik vorbei.

„Schein“– überzeugender Einstand mit Luft nach oben

Damit eines klar ist: ÄERA verstehen ihr Handwerk und arbeiten sich ohne große Schwächen oder gar Ausfälle durch „Schein“. Die Tatsache, dass es sich hier um einen Erstling handelt, wertet den ersten Höreindruck noch einmal auf. Das Quartett liefert einen grundsoliden Einstand ab, mit dem sie sich direkt in der gehobenen Mitte des Genres breit machen.

Vielleicht war es der Wille, alles richtig machen zu wollen, vielleicht die Angst vor Ecken und Kanten. In einigen Momenten schaffen ÄERA es noch nicht ganz auf den Punkt zu kommen. „Schein“ gibt aber genügende Anlässe zur Hoffnung, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis sie mit der Axt gänzlich ins Schwarze treffen.

08.12.2019

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