Adrenaline Mob - Men Of Honor

Review

Seit Gründung der „Supergroup“ ADRENALINE MOB vor drei Jahren hat sich einiges im Line-Up der Amerikaner getan: vom 2012er Debüt „Omertà“ sind nur noch Sänger Sir Russell Allen (SYMPHONY X) und Saitenhexer Mike Orlando an Bord.

Nachdem Bassist Paul DiLeo und der zweite Gitarrist Rich Ward inzwischen (wieder) bei FOZZY aktiv sind und dafür John Moyer (DISTURBED) den Bass übernommen hat verließ auch Trommel-Legionär Mike Portnoy (u.a. ex-DREAM THEATER), der seine musikalischen Spielwiesen wechselt wie weiland Lemmy die Mädels, ADRENALINE MOB und wurde durch A.J. Pero (TWISTED SISTER) ersetzt.

So viele Veränderungen die Mobster rein besetzungstechnisch auch zu verzeichnen gab, musikalisch hat sich im Vergleich zu „Omertà“ eigentlich nichts geändert: ADRENALINE MOB zocken auch auf auf ihrem zweiten Studioalbum „Men Of Honor“ modernen Hard Rock, basierend auf fetten, groovigen Riffs und dem Gesang von Russell Allen.

ADRENALINE MOB haben natürlich den unschätzbaren Vorteil, mit Russell Allen einen der besten Sänger der Branche zu haben, wer schon mal ein Album von SYMPHONY X oder seinem Nebenprojekt ALLEN/LANDE gehört hat, weiß was ich meine. Auch auf „Men Of Honor“ liefert der Ritter eine herausragende Performance ab, und klingt auf Tracks wie „Come On Get Up“ oder „Let It Go“ zur Abwechslung mal richtig angepisst.

Doch nicht nur aggressiv können ADRENALINE MOB, auch die Balladen „Behind These Eyes“ und „Crystal Clear“ überzeugen auf voller Linie und dürften durchaus das Potential haben, einiges an Radio-Airplay zu bekommen.

Weitere Volltreffer auf „Men Of Honor“ sind das mega-eingängige „Dearly Departed“ und das Metal-lastige „Feel The Adrenaline“, während das lyrisch derbe „House Of Lies“ und „Judgment Day“ qualitativ ein wenig abfallen.

Der Hauptkritikpunkt an „Men Of Honor“ ist für mich der Gitarrensound von Mike Orlando, insbesondere in den Solo-Parts: was von Spielerischen her astrein punkten kann, ist soundtechnisch für meinen Geschmack zu sehr das Gegenteil von Vintage und klingt stellenweise einfach zu künstlich und computerisiert.

Wem modern produzierter Hard Rock, der neben seinen Ohrwurmqualitäten was die Refrains angeht, auch mit tief gestimmten Gitarren punktet, nicht per se auf die Nerven geht, dürfte seine Freude an „Men Of Honor“ haben. Denn wie schon der große Ronnie James Dio wußte: The Mob Rules!

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03.03.2014

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