Adorned Graves - The Hand Of Death

„The Hand Of Death“ ist die Debüt-EP von ADORNED GRAVES. Die Jungs aus Kaiserslautern wollen Thrash mit Doom Metal mixen. Liest sich auf dem Papier etwas seltsam, entpuppt sich aber als durchaus hörenswerte Mischung. Denn die vier Tracks gestalten sich musikalisch extrem abwechslungsreich. Schon der Opener „Adorned Graves“ lässt SLAYER-Harmonien auf BLACK SABBATH-Riffs treffen. Midtempo wechselt sich gekonnt mit Hochgeschwindigkeit ab. Auch die virtuosen und melodiösen Gitarrensoli können überzeugen. Es gibt allerdings ein großes „Aber“.

Denn die Vocals sind wirklich unter alle Kanone. Das hier gebotene Gegrummel ist weder Gesang noch Shout noch Growl. Und das verwundert umso mehr, da die heiseren Thrash-Shouts im folgenden „Hand Of Death“ durchaus in Ordnung gehen. Ein Blick ins Inlay hilft beim Verstehen: Beim zweiten Song übernimmt Schlagzeuger Deafon den Gesang, der in den restlichen Tracks von Gitarrist Cailen kommt.

Trotz der gesanglichen Schwächen ist der Band mit „Fightgrinder“ noch ein kleiner Hit gelungen. Vor allem die fantastische Gitarrenarbeit überzeugt hier auf ganzer Linie. Die zweistimmigen Melodien könnten selbst IRON MAIDEN nicht besser hinbekommen. Mit dem abschließenden Coversong „The Accuser“ hat sich aber auch ein Stinker auf die EP geschlichen. Der Refrain wirkt total chaotisch und das Strophenriff ist an Einfallslosigkeit kaum zu überbieten.

Die Produktion geht an und für sich in Ordnung. Vor allem die Gitarren haben einen sehr klaren Sound. Der Bass allerdings ist im Mix manchmal etwas zu dominant, wodurch vor allem der Gesang des Öfteren etwas untergeht.

2016 wollen ADORNED GRAVES ihr erstes Album an den Start bringen. Wenn die vier Jungs in Zukunft ihrem Schlagzeuger das Mikro überlassen, könnte das eine echte Empfehlung werden. So reicht es nur für „ganz nett“.