Auf die neue Scheibe von ADORNED BROOD musste man ja schon eine ganze Zeit warten. Für Fans sind diese vier Jahre sicherlich sehr lang gewesen. Vier Jahre in denen gerade hier in Deutschland der Folk/Pagan-Metal-Zug richtig ins Rollen gekommen ist. Andere Bands kommen in volle Fahrt, aber ADORNED BROOD bleiben lieber im sicheren Hauptbahnhof zu Grevenbroich.
Aber Alles beim Alten ist dennoch nicht geblieben. Dass Bands ihren Stil entwickeln ist ja durchaus lobenswert. Wenn man „Heldentat“ mit den früheren Werken, wie z.B. „Asgard“ oder „Hiltia“ vergleicht, dann fällt sofort auf, dass wesentlich mehr Folk, aber weniger härtere Passagen Einzug erhalten haben. Das muss natürlich nicht unbedingt schlecht sein. Ich persönlich finde es nur etwas traurig, da mir gerade die stärkeren Metalpassagen immer gut gefallen haben.
Allerdings sind die Melodien viel filigraner ausgefallen, das muss man der Combo schon lassen und im Laufe der knapp 50 Minuten kommen Melodie-Freunde schon sehr auf ihre Kosten. Da fällt mir sofort der Track „In Vitro“ ins Ohr, der mit schöner Gitarren- und Querflötenarbeit daher kommt. Da muss man einfach sofort mit dem Kopf mitwippen, weil die Melodie so mitreißend ist. Gerade dieser Track gefällt mir dann auch auf Grund seiner Härte besonders gut, da hier wieder etwas in alter Tradition losgeböllert wird. „Farewell“ dagegen ist ein sehr ruhiger Song geworden mit einem sehr einprägsamen Refrain.
Was ich von der Cover-Version „7 Tage lang“ halten sollte, wusste ich erst nicht. Das
bekannte Trinklied (ihr wisst schon: „Was wollen wir trinken sieben Tage lang….“) machte auf mich zuerst einen etwas negativen Einfluss, allerdings muss ich gestehen, dass er sich live auf der Tour mit CATAMENIA doch recht gut und überaus passend angehört hat. So auf Platte ist es für mich etwas zu bedeutungslos – trotz guter musikalischer Umsetzung.
Nichtsdestotrotz gibt es viele schöne Momente auf dieser Scheibe, die für mich allerdings nicht an die früheren Platten heranreichen können.
… werden schlechter und schlechter, wolltest du wohl sagen. Ein weiterer Beweis dafür, dass das Etikett "Erwachsenwerden" heutzutage ein Synonym geworden ist für grottenschlechte Musik. Ganz dilettantisch, diese "Melodiebögen", schräg-untalentierten Gesangseinlagen und das uninspirierte Waldgedudel. Alter Wald- und Wiesenschrat… Haben nicht mal Schleich-Plastikschwerter. Ganz knappe zwei Punkte.