Aderlating - Spear Of Gold And Seraphim Bone Part 2

Review

Herzlich Willkommen auf einem Horrortrip in den Wahnsinn! Nichts Geringeres bescheren die Niederländer von ADERLATING ihren Hörern mit ihrem bereits fünften Streich. Angelegt als Fortsetzung zu dem 2011 erschienenen Spear Of Gold And Seraphim Bone Part 1“ lässt das umtriebige Duo Mories (GNAW THEIR TONGUES) und Eric (MOWNLOWER) einen düsteren Brocken auf die Menschheit los, der knapp fünfzig Minuten Spielzeit auf acht Songs verteilt. Die Bezeichnung des Begriffs „Songs“ muss jedoch ziemlich gedehnt werden: ADERLATING schaffen verstörende Klanglandschaften, die stark an einen Filmsoundtrack erinnern und dazu auffordern, sich seine eigenen Bilder im Kopf zu erschaffen:

Stellt euch eine Reise in das (Unter-)Bewusstsein eines Psychopathen vor, wie in Tharsem Singhs verstörendem Werk „The Cell“. Die verlorene Crew von „Event Horizon“, die verzweifelt und auf verlorenem Posten um eine Rückkehr zur Erde kämpft. Oder das namenlose Grauen, wie H. P. Lovecraft es in seinen Geschichten verarbeitet. Irgendwie schwer greifbar, aber trotzdem permanent präsent und bedrohlich.

Musikalisch wird auf Spear Of Gold And Seraphim Bone Part 2″ die Schnittmenge von Black Metal, Drone und Ambient ausgelotet. Man bedient sich keiner klassischen Songstruktur, vielmehr werden einzelne Ideen und Melodien eingesetzt, die dann verzerrt und verändert werden, untermalt mit Drone-typischem Brummen. Stellenweise wird das Gebräu noch angereichert mit morbidem Gesang, der zwischen Krächzen, Flüstern und Kreischen pendelt, und orchestralen Elementen wie Pauken, Hörnern und Streichern. Vergleichbares findet sich auch bei den Genregrößen SUNN O)))), in dieser düsteren Konsequenz aber eher bei DARKSPACE oder DARK BUDDHA RISING.

Wirklich neue Akzente werden hier zwar grundsätzlich nicht gesetzt, dennoch ist „Spear Of Gold And Seraphim Bone Part 2″ faszinierend und verstörend – und absolute Geschmacksache, die man am besten über Kopfhörer laufen lässt, um dieses atmosphärische Treiben und den eingesetzten dröhnenden Bass noch unmittelbarer zu erleben. Wer also entweder etwas mit den oben genannten Kapellen anfangen kann oder auf der Suche nach düster-meditativer Musik ist, sollte ADERLATING eine Chance geben.

 

26.10.2013

Iä! Iä! Cthulhu fhtagn!

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