Addiction Of A Murderer - Dancing Death

Review

Ich dachte eigentlich der Trend sei in der letzten Zeit etwas zurückgegangen, grundsätzlich fließt mir weniger Wühltisch-Material aus der Deathcore-Richtung entgegen als es noch vor zwei Jahren der Fall war. In diesem Zusammenhang klingt es beinahe schon erfrischend, wenn eine junge Band wie ADDICTION OF A MURDERER doch noch diesem Sound frönt, und das nicht einmal schlecht. Die EP mit dem Titel “Dancing Death“ ist das zweite Lebenszeichen der Truppe, was man durchaus dazu sagen sollte, denn viele Zusammenschlüsse klingen auch nach dem zehnten Full Length nicht besser.

Dafür dass wirklich alles in Eigenregie mit äußerst eingeschränkten finanziellen Mitteln aufgenommen wurde, ist der Sound der Bayern absolut beeindruckend. Die Bässe drücken richtig fett in die Magengegend, die teilweise recht technisch durchsetzten Riffs sind vollkommen transparent zu verfolgen, phasenweise klingt lediglich das Schlagzeug ein bisschen verwaschen, doch darüber kann man als Hörer in diesem Fall zweifelsfrei hinwegsehen.

Musikalisch wird es kaum überraschend wirken, wenn ich der Meinung bin, dass ADDICTION OF A MURDERER das Rad keineswegs neu erfinden, ja nicht mal eigene Modifikationen dessen vornehmen. Doch ein solcher Prozess braucht logischerweise Zeit und andere Kapellen benötigen manchmal ihre gesamte Existenzzeit, um überhaupt instrumental miteinander zu harmonieren. Das klingt hier beinahe perfekt, alles scheint abgestimmt und, trotz relativer Höhepunktlosigkeit, liefern die Kulmbächer hier grundsolides Material mit einer enormen Stimmgewalt, die ein wenig an WHITECHAPEL erinnert, ab.

Nun was kann man in Zukunft besser machen? Das meiste wird sicherlich die Zeit bringen, denn was hier im Wesentlichen noch fehlt, ist kompositorische Reife. Mir persönlich ist die Musik auch ein wenig zu breakdown- und walzlastig, aber das ist Geschmackssache, zumal auch das Maß an Abwechslung weitgehend stimmig erscheint. In jedem Fall entpuppen sich die Bayern als Rohdiamant, denen der Feinschliff, unter anderem durch ein passables Label, sicherlich sehr gut tun würde.

Im Übrigen kann man die EP unter folgendem Link vollständig und kostenlos herunterladen, wenn das mal nichts ist: http://aoam.beepworld.de

30.11.2010

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