Ad Vesperum - Monument

Review

Wieder mal ein Cover für’s Auge – vor allem der männlichen Betrachter. Ein schön gezeichnetes Fantasy-Motiv ziert das “Monument“, bei welchem es sich um das Debütalbum von sechs jungen Münchnern/Münchnerinnen handelt. Komplett in Eigenregie aufgenommen und produziert, hübsch aufgemacht und schon vor großem Publikum präsentiert – Die Arbeitsmoral von AD VESPERUM zeigt, dass sie die Musik auch lieben und viel Herzblut in ihr Werk stecken. Die Produktion ist sehr gut gelungen und kann sich auf jeden Fall mit internationalen Größen messen – Trotz aller Klarheit im Sound bleibt ein gewisses Underground-Flair erhalten, was vielleicht an den Drums liegt, welche einen Tick zu laut aus den Boxen dröhnen.

Die Musik setzt sich zusammen aus melodischem Death Metal sowie Einsprengsel aus CRADLE OF FILTH’schem Black Metal sowie etlichen Power Metal-Versatzstücken, was Leads und Soli angeht. Selbstredend finden neben Blasts und massig Doublebass auch Keyboardklänge Einzug in diesen Mix, was bei Puristen eher zu Naserümpfen als zu Ohrenschlackern führen dürfte. Genug Platz für Metal gibt’s aber trotzdem, es knallt und rumpelt ordentlich ohne die Melodien ausser Acht zu lassen. Die Vocals wechseln von Black Metal-Gekeife zu tiefem Growlen und sitzen immer da, wo sie sein sollen. Was hingegen stört ist, dass viele Riffs noch nicht ganz ausgearbeitet scheinen und eher halbfertig wirken. Ein paar Jahre mehr an Erfahrung dürften dieses Manko aber beseitigen.

Ebenfalls für manche Leute (wie mich) ein Problem ist der schiere Überfluss an Melodien. So glänzt noch der Titelsong “Monument“ mit mitreißender Dramatik, je weiter das Album aber fortschreitet desto mehr hat man das Gefühl, die Melodien entweder schon mal gehört zu haben oder dass sie in “Gedudel“ ausarten, das den Hörer durch das permanent hohe Energieniveau abstumpfen lässt. Trotzdem ein ordentliches Melo-Death Debüt welches für Genreliebhaber und zum Nebenbeihören auf jeden Fall geeignet ist!

28.06.2009

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