Ad Ruinas - Synaesthesia

Review

Adrian Reyes ist ein ziemliches Multitalent. Von Kindesbeinen an ist er mit Musik in Berührung gewesen und lernte etliche Instrumente zu spielen, davon u.a. Gitarre, Schlagzeug, Marimba und Piano. Auf seinem Weg begegnete er nicht nur klassischer Musik sondern auch Funk, Jazz, traditionellen Weisen und natürlich auch hartmetallischer Kost. Es folgten erste Projekte und Bands, für die es weitreichende Einflüsse aus allen Ecken des Metals gab. Nach einem erfolgreich abgeschlossenen Studium widmete er sich voll und ganz seinem Solo-Projekt AD RUINAS und legt damit nun sein Debütalbum vor.

Auf „Synaesthesia“ hört man Einflüsse von SOILWORK, SCAR SYMMETRY, IN FLAMES und DARKANE heraus, alle jeweils in ihrer jüngsten Phase. Das heißt: Wuchtige Riffs, donnerndes Schlagzeug und vor allem viel Melodie. In eine bestimmte Schublade zwängen lässt sich diese Mischung auf keinen Fall, ein bißchen was von melodischem Death Metal, etwas von der düsteren Atmosphäre symphonischen Black Metals, dazu Thrash-Riffing und neoklassische Passagen. Während gleich der erste Song eine richtige Soundwand auffährt, gibt es im weiteren Verlauf des Albums immer wieder Momente der Entspannung, Soli, akustische Intermezzi. Sie nehmen den brutalen Elementen kurzzeitig den Wind aus den Segeln, aber rauben ihnen nicht die Energie, um erneut loszuschlagen. Die zehn abwechslungsreichen Songs bilden damit ein sehr ausgeglichenes Gesamtwerk.
Hier kommen nicht nur unterschiedliche Epochen der Musikgeschichte zusammen, hier treffen sich auch verschiedene Kulturen Europas aufeinander. Der sehr sprachinteressierte Reyes verfaßt seine poetischen Texte deshalb auch gleich in vier (!) Sprachen, neben seiner Muttersprache Spanisch auch in Englisch, Französisch und Deutsch. Entsprechend der stilistischen Vielfalt gestaltet sich auch der Gesang: Shouting, Kreischen und klarer Gesang beherrschen die Songs, oftmals im Duett, mal im Einklang und mal kontrastiv.

„Synaesthesia“ steht für den Autodidakten Adrian, der für dieses Album nicht nur alle Instrumente eingespielt hat, sondern sich auch für die Produktion in jeglicher Hinsicht verantwortlicht zeichnet. Neben den von ihm studierten Sprachen hat er nämlich auch eine technische Ausbildung genossen, die auf dem Album nun ihre ersten Früchte trägt. Die Produktion kann sich wirklich sehen lassen, verpaßt dem Gesamtwerk genügend Druck und epische Weite.
Für ein Erstlingswerk (auch wenn Adrian schon in einigen Bands mitgemischt hat) eine wirklich respektable Leistung, die klar über dem Durchschnitt liegt, und somit nur knapp an 7 Punkten vorbeischrammt.

07.03.2007

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