Ad Inferna - Trance 'N Dance

Review

Hm. Irgendwo hatte ich den Namen AD INFERNA schon mal gehört…
Nach langem Herumkramen in sämtlichen Hinterstübchen fiel es mir dann doch ein – 2002 veröffentlichten die Franzosen ein Black Metal-Album namens “L’Empire Des Sens“. Umso verwunderlicher ist also ihr neuester Output “Trance ’N Dance“ sieben Jahre später – hierbei handelt es sich nämlich um eine schwer fassbare Mixtur aus Electro, Industrial und Metal.

Das erste Stück “Fade To Grey“ (für die Jüngeren unter den Lesern: ein Cover des 1981er Welthits von VISAGE) beginnt elektronisch, fast technoid und zeigt gleich, worauf das Album entsprechend des Titels u.a. abzielt – die Tanzbarkeit. Die Lyrics sind zunächst auf Englisch, dies wird dann aber zwischendurch von Französisch abgelöst (welches auch die dominierende Sprache auf der Platte ist). Überraschend, dass die männlichen Vocals gegen Ende des Songs in Black Metal- Manier aus den Boxen tönen. Dies ist ein weiteres Charakteristikum von “Trance ’N Dance“: der männliche Gesang wechselt zwischen clean und verzerrt-kreischig. Teils gibt es auch weibliche Vocals, die meist aber eher im Hintergrund stehen.

Bei dem darauffolgenden Track “Métamorphose“ sind die Metal-Einflüsse stärker zu hören: Gitarrenriffs gemischt mit Elektronik werden dem Hörer um die Ohren gehauen; und dies ist wirklich gelungen, da die einzelnen Elemente schön zusammen passen, weder die Gitarren noch die Beats wirken hier deplatziert und man bewegt sich auch glücklicherweise nicht in Richtung prolligen Industrial-Rock.
“Redemption“ gefällt mir besonders – hier kommt das “Trance“-Element meiner Meinung nach stärker zum Tragen, aber nicht Trance im Sinne von Techno; das Stück transportiert stattdessen eine mystische, aber dennoch kraftvolle Atmosphäre, was durch die weiblichen Hintergrundchöre unterstützt wird.
Die weiteren Songs (insgesamt sind es zwölf auf dem Album, darunter vier Remixe) führen fort, womit die ersten drei begannen – teils härter, teils feiner und atmosphärischer. “SM For SM“ ist ziemlich ohrwurmig, “Transcencer L’Extase“ wieder recht hypnotisch und tanzbar mit feinen Synthiepassagen.

Kritikpunkte gibt es aber trotzdem – singt Herr V.V. Arkames Englisch, so ist der Akzent doch recht störend, da wäre man besser bei Französisch geblieben; außerdem finde ich bei zwölf Albumtracks vier Remixe doch recht viel bzw. acht neue Songs recht wenig. Vier “große Namen“ der Electroszene wie COMBICHRIST oder REAPER haben sich über insgesamt drei AD INFERNA – Songs hergemacht. Generell sehe ich Remixe kritisch und finde, dass vorliegende zwar ganz nett sind, es sie aber nicht wirklich gebraucht hätte (bspw. macht der REAPER-Remix aus “Redemption“ typisches “Hellectro“-Clubfutter). Des Weiteren nervt die sexuelle Attitüde des Covers und einiger Songs ein wenig, aber was soll’s.

Letztendlich erreichen AD INFERNA also, was der Titel “Trance ’N Dance“ andeutet – tanzbare, aber gleichzeitig mit mystischer Atmosphäre versehene Songs, die sich in einer schönen Schnittmenge zwischen Electro und Metal befinden. Im Grunde interessant anzuhören, aufgrund der geringen Anzahl an “richtigen“ Tracks, von denen nicht alle Dauer hundertprozentig überzeugen, ist mir das aber nur sechs Punkte wert.

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24.09.2009

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