Acrimonious - Sunyata

Review

So ganz entschieden, ob ich das Cover von „Sunyata“ faszinierend oder einfach nur scheußlich finde, habe ich mich bis heute nicht. Ganz im Gegensatz zum musikalischen Universum von ACRIMONIOUS, denn von dem bin ich inzwischen recht angetan.

Getreu dem Motto „Gut Ding will Weile haben“ brauchte ich ein paar mehr Durchläufe als gewohnt, um mir Zugang zu dem vielschichtigen und verworrenen Material zu verschaffen. Doch einmal geschafft, entwickelt sich „Sunyata“ zu einem äußerst spannenden, wenngleich nicht immer vollends mitreißenden Erlebnis okkulten Black Metals (das eher rotzige „Vitalising the Red-Purple in Asher-Zemurium“ fällt im Vergleich tatsächlich etwas ab). ACRIMONIOUS vereinen bei einer Gesamtlänge von beinahe einer Stunde verschiedene Facetten des Genres, übertreten aber keineswegs Grenzen. Altbacken oder rückwärtsgewandt wirkt „Sunyata“ deshalb aber noch lange nicht. Die meist von einem mystischen Schleier umgebene Grundstimmung gerät dabei zu fast keinem Zeitpunkt ins Wanken, egal ob sich die Griechen im etwas leichter verdaulichen Midtempo bewegen, monoton dahin kriechen oder, was eher selten vorkommt, sich doch mal in Raserei versuchen. Kurzfristig, aber eben dennoch vorhanden haben sich auf „Sunyata“ auch ein paar Längen verirrt, die aufgrund der ordentlichen Spielzeit durchaus vermeidbar gewesen wären. Aber sei’s drum, denn ACRIMONIOUS besitzen genügend Qualität, um das wieder wett zu machen. Allein für den immer wieder eingestreuten beschwörenden Klargesang bzw. Chorgesang lohnt sich das Zweitwerk bereits, aber auch mit einigen Dissonanzen und erhebenden Leads gelingt es, die Spannung weitestgehend zu erhalten

„Sunyata“ fällt irgendwo in Richtung orthodoxen Black Metals, wirkt aber kraftvoller und interessanter als es weiten Teilen ähnlich gelagerter Bands bislang gelungen ist. Wer krampfhaft Bandnamen zur Orientierung benötigt, findet vielleicht bei WATAIN’schen Frühtaten oder auch OFERMOD ein paar Ansätze. Ein lohnendes, aber nicht alles überragendes Album, das seine Highlights bereits nach dem übermäßig langen Intro und dem souveränen Opener in „Adharma“ und „Glory Crowned Son Of The Thousand Petalled Lotus“ findet.

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09.01.2013

Chefredakteur

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