Acrania - Unbreakable Fury

Review

Eine Band aus Mexico vorstellen zu dürfen ist zwar nicht unbedingt ein alltägliches Vergnügen, doch nach dem berühmten „Exotenbonus“ zu greifen ist auch nicht mehr nötig, schließlich sind Truppen wie VOLTAX, oder auch STRIKEMASTER seit den letzten Jahren auch außerhalb des Undergrounds einigermaßen bekannt.

Womit wir aber auch beim Thema ACRANIA angelangt wären, denn die teilen sich mit STRIKEMASTER nämlich Drummer JC Chavez. Dieser gute Mann hat zuvor mit Luis Oropeza auch bei NECROFILIA gewerkt, aus denen in weiterer Folge ACRANIA hervorgegangen sind, die jedoch weder mit dem herben Thrash von STRIKEMASTER, noch mit dem melodischen Death / Thrash-Gebräu von NECROFILIA musikalisch zu vergleichen sind.

Zwar sind bei sehr wohl auch ACRANIA jede Menge an Death Metal-Passagen – die zudem überaus harsch, aber dennoch ungemein technisch anspruchsvoll daherkommen – zu vernehmen, doch die Intention des Quartetts, Death Metal „grenzenlos“ darzubieten, bedingt schon eine gewisse Hingabe um dieses eigenwillige „Crossover-Gebräu“ zu verkraften und zu verarbeiten.

Der Vierer hat es sich nämlich zum Programm gemacht, Death Metal mit unterschiedlichsten, völlig genrefremden Stilmittel zu vermengen und macht obendrein noch klar, dass ARCANIA vor nichts und niemandem zurückschrecken.

So sind im mächtig bretternden Opener „Let It Flow“ urplötzlich Piano-Bar-Jazz-Fragmente zu hören ohne den „Fluss“ der Nummer wirklich zu unterbrechen. Im Gegenteil, da diese genauso gut ins Gesamtbild integriert werden konnten, wie die dazugehörige Stimme der Gastsängerin, erhält der Track dadurch sogar zusätzlich Tiefgang.

Um alle ihre Ideen und Vorhaben zu verwirklichen, haben die Burschen jede Menge an Zusatzkräften rekrutiert, die dann im Verlauf der Spielzeit für Spannungsmomente und Würze sorgen. So kommen Trompeten, diverse Perkussionsinstrumente, sowie ein Saxophon zum Einsatz und sorgen nicht nur für Abwechslung, sondern lassen die Melange zu einer ungemein unterhaltsamen und wohl auch tanzbaren gedeihen.

Meine Wenigkeit belässt es diesbezüglich zwar vorwiegend beim traditionell-metallischen „Nackentänzchen“, die unzähligen Fragmente aus diversen lateinamerikanischen Tänzen (man verzeihe mir mein sehr, sehr bescheidenes Wissen auf diesem Sektor…) sorgen aber obendrein auch für Jucken und Zucken im Tanzbeinchen.

15.03.2011

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