Kurz notiert
ACOD aus Marseille spielen auf ihrem neuen Album „Fourth Reign Over Opacities And Beyond“ ein modern verpacktes Gebräu aus melodischem Black- und Death Metal. Mal breit angelegte, mal galoppierende Riffs treffen auf gelegentliche schwarzmetallische Tremolo-Einschübe, die kernigen Shouts tendieren jedoch deutlich in Richtung Melo Death. Abgerundet wird das Material durch einen großzügigen Schuss symphonischer Elemente, so dass das Hörerlebnis am Ende an eine Mischung aus den letzten drei BEHEMOTH-Alben, weniger überladenen DIMMU BORGIR, etwas Theatralik à la CRADLE OF FILTH und gelegentlichen Verbeugungen gen Schweden erinnert. Rumpelfreunde und Puristen werden hier also eher nicht fündig, zumal ACOD auf eine recht fette, moderne Produktion setzen. Überhaupt ist das Ganze hochprofessionell und handwerklich einwandfrei umgesetzt, die Crux liegt hier eher in den Songs selbst.
Auf Albumlänge ist das überwiegend zwischen epischem und gehobenem Midtempo schwankende Material nämlich schlicht etwas zu gleichförmig geraten und trotz grundsätzlich ordentlicher Songs bleiben auch nach mehreren Durchläufen nur wenige wirklich markante Aha-Momente hängen. Zwar lassen die teils französischen Texte sowie vereinzelte überraschend funkige Basslinien aufhorchen und das fetzige, schwer nach NECROPHOBIC tönende „The Prophecy Of Agony“ lockert das eher auf Erhabenheit gebürstete Gesamtbild auf, insgesamt fehlt es ACOD bei aller handwerklichen Beschlagenheit aber einfach an Wiedererkennungswert. Nichtsdestotrotz lässt sich „Fourth Reign Over Opacities and Beyond“ angenehm am Stück runterhören, allein mit der Indentitätsfindung tun sich die Franzosen ein wenig schwer.
Finde das gar nicht so schlecht, hat für mich halt wenig mit Black Metal zu tun, eher so alte Moonspell, fehlen nur noch die clean vocals. Trotzdem etwas langweilig, mehr Eigenständigkeit wäre Trumpf.