Es mag ja sein, dass ACID DEATH so etwas wie Pionier-Status haben: So waren sie (eigener Aussage zufolge – ich sehe mich nicht in der Position, diese zu widerlegen) nach ihrer Gründung 1989 wohl die erste griechische Band, die ihren Thrash-lastigen Death Metal in eine etwas technischere, frickeligere und auch jazzigere Richtung lenkten.
Es mag auch sein, dass diese Pionier-Leistungen und das damit verbundene, nicht immer positive Echo seitens der Medien, ein nicht unerheblicher Grund für die Trennung des Vierers im Jahr 2001 waren. Wie sagte Nietzsche so schön? „Posthume Menschen – ich zum Beispiel – werden schlechter verstanden als zeitgemäße, aber besser gehört. Strenger: wir werden nie verstanden – und daher unsere Autorität…“ (Götzendämmerung, Sprüche und Pfeile Nr. 15)
If only. Nachdem ACID DEATH im letzten Jahr eine Promo unters Volk gebracht hatten und bereits damit ihr Comeback einläuten wollten, erscheint nunmehr mit „Eidolon“ das erste Album nach elf Jahren Abstinenz. Und was soll ich sagen? Die Death Metal-Welt hat 2001 nicht aufgehört, sich zu drehen, schon gar nicht die progressiven Umtriebe – und irgendwie sind ACID DEATH damit – ob sie ihren Status damals nun zu Recht innehatten oder nicht – in die Mittelmäßigkeit abgedriftet.
Klar, die zehn Songs bieten zeitgemäßen, druckvollen und transparenten Sound, zeitgemäßen technischen Death Metal, aber das war’s auch schon. Schon? Ja, irgendwie bietet „Eidolon“ nämlich nichts, was es zu einem wirklich starken oder anderweitig besonderen Album machen würde. Die Riffs sind ohne Zweifel solide, bedienen die technische Death Metal-Ecke auch ohne Schwierigkeiten, aber es gibt keinen Moment in den fast fünfzig Minuten, in denen es das sprichwörtliche „Klick!“ macht. Zu austauschbar, zu vorhersehbar (und das will bei Musik dieses Kalibers was heißen!), zu gewöhnlich. Dann doch lieber GNOSTIC oder ATHEIST.
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