ACID BLADE servieren einen Nachschlag zu ihrem 2022er Langspieldebüt „Power Dive“. Dieser wird mit „Shooting Star“ allerdings erstmal nur in Form einer EP dargereicht, was aber zumindest den kleinen Hunger vorerst stillen dürfte.
ACID BLADE bleiben tief in den 80ern verwurzelt
Wie schon auf dem Debüt pflügen sich die Dresdner auch bei den vier Tracks ihres neuen Happens fröhlich durch die Heavy-Metal-Landschaft der frühen 80er, mit gelegentlichen Schlenkern gen Spät-70er Hard Rock. Dabei lassen es ACID BLADE stets etwas verschroben angehen, ohne jedoch vollkommen in abseitige Kauzgefilde abzudriften. Besonders der Gesang von Klay Mensana bewegt sich häufig nah an der Grenze zum Überschlag, was einerseits den Underground-Charme von „Shooting Star“ unterstreicht, jedoch sicherlich nicht auf ungeteilte Begeisterung stoßen wird.
Der Titeltrack selbst wildert mit Einflüssen von RAINBOW und LED ZEPPELIN tief in den 70ern, während „Mercy of the Wind“ und „Weeping Willow“ lässig zwischen NWoBHM und frühem US-Metal rangieren. Abgerundet wird die EP vom epischen, fast achtminütigen „Rise From The Grave“, welches auf okkulte MERCYFUL FATE-Vibes setzt und wohl als atmosphärisch dichtester Track der EP durchgeht, bei den hohen Tönen allerdings auch deutlich die Grenzen des Herrn Mensana aufzeigt.
Solide Kost nach alter Art
Mit „Shooting Star“ liefern ACID BLADE erneut solide aber eben nicht bahnbrechende Kost für Fans der alten Schule ab, wenn auch diesmal nur im Häppchenformat. Wie der weitere Weg der Dresdner aussieht, steht allerdings noch in den Sternen, denn Klay Mensana und Drummer Jonny Astus werden die Band zum Jahresende hin verlassen.
Die übrigen Mitglieder suchen allerdings bereits fleißig nach Verstärkung und wir drücken die Daumen, dass es bald weitergeht und sich dadurch vielleicht auch ein paar neue Türen öffnen.
So mag ich meinen Heavy Metal, schon kauzig, gerade der etwas drüber agierende Sänger mag ich besonders. Auch das man beim Songwriting etwas eigen agiert macht Spaß. Vom Vibe und der Laune erinnert mich das ganze irgendwo an High Spirits. Bisher meine liebste Ep nach den beiden 10 inches von Fluisteraars.